Kommentar zum Vorhaben der Telekom : Feilschen um die Resterampe
Meinung Baesweiler Erst wollte die Telekom nicht, jetzt möchte sie doch schnelle Glasfaser in Baesweilers City verlegen.
Warum kommt die Telekom erst jetzt aus den Füßen, und schließt 3500 Haushalte in Baesweiler ans schnelle Internet an? Bislang mögen weiße und graue Flecken in der Breitbandversorgung für ein in großen Dimensionen agierendes Telekommunikationsunternehmen Peanuts gewesen sein. Aber nun werden selbst Nüsse knapp. Viele „Claims“ sind schon vergeben. Mit fortschreitender Erschließung auch durch andere Unternehmen und spätestens mit dem ab 2023 „drohenden“ Graue-Flecken-Programm der Bundesregierung werden die Optionen auf Markterweiterung immer kleiner.
Bestandteil des weiteren Verfahrens der Städteregion, die grauen Flecken „auszuwaschen“, werden eine Versorgungsanalyse und ein Markterkundungsverfahren sein. Das heißt, infrage kommende Telekommunikationsunternehmen werden generell noch einmal abgefragt, ob sie nicht doch noch eigenwirtschaftlich tätig werden wollen. Da dürften bei der Verwertung der Resterampe auch noch weitere Firmen feilschen und zugreifen, die sich bislang zurückgehalten haben, um noch ihre Marktanteile zu steigern. Dann erst sollen die übrigbleibenden Lücken in der Breitbandversorgung mit Hilfe öffentlicher Förderung geschlossen werden.
Angesichts der nun anstehenden erneuten Tiefbauarbeiten können die Bürger nur mit dem Kopf schütteln. Das hätte vermieden werden können, wenn die Telekom zeitgerecht gehandelt hätte.