Sportpark Baesweiler : Die Parkplätze und deren Lage sind umstritten
Baesweiler Der Entwurf zum zweiten Bauabschnitt des Bürger- und Sportparks ist im Bau- und Planungsausschuss des Baesweiler Stadtrates auf Kritik gestoßen. Besonders die Lage von 32 Parkplätzen und der zu erwartende „Parkverkehr“ kamen nicht gut an.
Aber der Reihe nach. Laut Technischer Dezernentin Iris
Tomczak-Pestel sind für die Baukosten im Rahmen des Förderantrages Zukunft-Stadtgrün 1,6 Millionen Euro ohne Tribüne veranschlagt. „Dankenswerterweise erhalten wir von Bund- und Land dazu 70 Prozent Fördermittel. Die Maßnahme muss bis Ende des nächsten Jahres umgesetzt sein.“
Nachdem im ersten Bauabschnitt der Wasserspielplatz und das Umfeld des Hallenbads neu gestaltet worden sind, geht es jetzt um die Herrichtung einer Fläche, die im Kern derzeit als Fußballtrainingsplatz dient und die in der Nähe der Tennisanlage „hinter“ Stadion und Hallenbad liegt.
Auf Grundlage erster Entwurfspläne hatte im Bürgerbüro „Kreativ“ an der Kirchstraße ein Beteiligungsworkshop mit betroffenen Schulen und Jugendlichen (überwiegend Skater), die dem Aufruf der Kommune dazu gefolgt waren, stattgefunden. Daran beteiligt waren auch junge Leute, die der Streetworker darauf aufmerksam gemacht hatte.
Bei dem Treffen (parallel dazu fand Austausch via Internet statt) müssen Anglizismen und Konzepte für (Trend-)Sportarten nur so durch den Raum geschwirrt sein. „Das war eine superspannende Veranstaltung. Die Begeisterung für das Thema war da deutlich zu spüren“, sagte Tomczak-Pestel. Intention der Planung sei es, „Grün mit Bewegung zusammenzubringen“. Weiterhin wurden Sportvereine informiert und beteiligt. Deshalb würden dort auch Bäume aufgeforstet. Dies alles floss in den nun vorliegenden Entwurf ein.
Isabella de Medici von DTP – Planungsbüro Landschaftsarchitekten GmbH sprach nun von einem Fast-Track, der als „Klammer“ um das Gebiet führt und zudem als Erschließung dient.
Allerdings wäre es falsch, dies einfach mit „Überholspur“ zu übersetzen. Gemeint ist eine Strecke für Läufer oder andere, die – womit und worauf auch immer – flott unterwegs sind. Und manche werden es an dieser Stelle bereits ahnen: Es wird eine Streckenführung für Leute angelegt, die langsamer unterwegs sind, etwa Spaziergänger. Überraschenderweise wird diese Spur in der Planung Slow-Track genannt.
Angelegt werden zwei Kleinspielfelder mit dem Schwerpunkt Fußballspielen. Der „Skater Plaza“ ist Skatern und Rollerfahrern vorbehalten, mit der Option, „Tricks zu machen und zu springen“. Anfänger können davon unbehelligt auf einer Rollfläche üben. Der aktiven Erholung dient der „Familienparcours“ – einer von drei Fitnesspunkten mit entsprechender Beschilderung und entsprechender Ausstattung.
Dabei geht es zum Beispiel zum Stretchen, neudeutsch für Dehnübungen, oder zum „Arbeiten mit dem eigenen Körper“ – alles mit Ausblick in die Landschaft. Zu diesem Parcours (vereinfacht Aufenthalts und Betätigungsbereich) gehören zwei Boulebahnen und ein Picknickplatz.
20 mal 13 Meter ist das „Multifeld“ groß, das mit einem speziellen Sportbelag etwa für Basketball ausgestattet ist, auf dem auch Volleyball und anderes mit entsprechenden Bodenmarkierungen gespielt werden kann. Vorgesehen ist außerdem ein „gemischter Hain“, was als Synonym für Forst, Gehölz, Wald und Wäldchen schon wieder dichterisch und sprachlich versöhnlich klingt.
Alfred Mandelartz (SPD) eröffnete den Reigen der kritischen Anmerkungen, wobei er im Grunde die Planung sehr gut findet. Es sei schwierig, auf die (übrigens nicht durch ein Programm geförderten) 32 Parkplätze zu gelangen. Er plädierte dafür, diese an den nördlichen Rand des zweiten Bauabschnitts zu verlegen. Zudem sorgte sich Mandelartz um den möglichen Pflegeaufwand der Gesamtanlage und den damit verbundenen Kosten für die Stadt.
Rolf Beckers (Grüne) lobte „das homogene und generationenübergreifende Projekt. Deshalb sei es umso unverständlicher, dass das Ganze durch das Anlegen besagter Stellplätze „torpediert“ werde. Pkw-Fahrer würden über den Fast-Track diese Abstellmöglichkeiten ansteuern: „Mit den 32 Parkplätzen haut man das ganze Freizeit- und Sportkonzept in die Tonne.“ Hingegen seien genügend Parkplätze an der Parkstraße vorhanden. Hinzu kämen Abstellmöglichkeiten im Bereich Max-Beckmann-Straße.
Man müsse halt ein paar Meter gehen, was schließlich der sportlichen Betätigung und der Erholung diene. Beckers stellte den Antrag, auf die 32 Parkplätze vollständig zu verzichten und den drei Meter breiten Weg für den Kraftfahrzeugverkehr zu sperren, mit Ausnahme von Rettungsfahrzeugen.
Planung überdenken
Franz Körlings (CDU) fand das Konzept gut. Man brauche die Parkplätze auch für die Tennisplätze (Zwischenruf Beckers: „Das darf doch nicht wahr sein!“).
Elena Kummer (CDU) fragte nach Gründen zum Anlegen der Parkplätze dort. Planerin de Medici sprach von organisatorischen Gründen. Eigentlich seien die Parkplätze nicht Bestandteil des zweiten Bauabschnitts.
Dezernentin Tomczak-Pestel verteidigte die Parkplätze. „Wir müssen da ein paar haben.“ Die Lage sei aber diskutabel. Man wolle die Planung noch mal überdenken. Der Parkdruck an der Parkstraße würde ansonsten zu groß werden.
Zum Thema Pflegeaufwand in diesem Teil des Bürgerparks merkte sie an: „Das sind keine Flächen, die regelmäßig mit dem Rasenmäher bearbeitet werden müssen wie im Volkspark.“ Es handle sich nicht um glatten Rasen.
Keine neue Toilettenanlage
Der Grüne Beckers legte nach und gab zu bedenken, dass Parkplätze und der Weg dorthin zu einem neuen Treffpunkt für „Raser und Tuner“ werden könnte. Andreas Schmitz (CDU) verwies auf eine adäquate Beleuchtung, die nicht nur Sicherheit vermittle, sondern auch einem Raser-Treff entgegenwirke. Planerin de Medici sprach von einer „optionalen Beleuchtung“ und sagte: „Wir versuchen das.“
Die Nachfrage nach dem Bau einer extra Toilettenanlage wurde mit dem Verweis auf die existierenden „Örtlichkeiten“ der Tennisanlage beantwortet. Ohnehin sei es Wunsch des Betreibers, auch das Bistro dort mehr durch externe Gäste nutzen zu lassen.
Ausschussvorsitzender Wolfgang Lankow (CDU) fasste „den erkennbaren Willen des Ausschusses“ mit Blick auf die drängende Zeit (Einhalt der Förderkriterien) zusammen. Planer und Verwaltung sollten das Konzept mit Blick auf die Anmerkungen zur Parkplatzsituation weiterentwickeln.