Rathausstürmung in Baesweiler : Da hatte sich der Bürgermeister wohl verzockt
Baesweiler Tja, da hat sich wohl einer klassisch verzockt. „Die jage ich doch mit einer B-Besetzung noch vom Hofe“, mag sich Baesweilers Bürgermeister Willi Linkens beim Anblick der Rathausstürmer gedacht haben.
Also verzichtete Linkens im Glauben, endlich mal die Geschichte umschreiben zu können, auf bewährte Kräfte. Frank „Kante“ Brunner, der Beigeordnete, ließ sich ebenso nur sporadisch auf dem Rathausbalkon sehen. Auch die Technische Dezernentin Iris Tomczak-Pestel bereicherte mit ihrem Charme mehr die Party innen als den zugigen Vorbau des Gebäudes an der Mariastraße.
Das nutzten die Narren auf dem Rathausvorplatz natürlich hemmungslos und gezielt für sich aus. In der Schlacht mit Papierkügelchen aus den Konfettikanonen gewannen die Jecken schnell die Oberhand. Zumal sich auch einige Verwaltungsbedienstete herausnahmen, den Ewigschlager „Wenn dat Trömmelche jeht“ umzutexten und den vielen FC-Fans von oben den Refrain herunter herunterschmetterten, „Kölle steigt ab, steigt ab, Kölle steigt ab!“. „Ihr fiesen Möppe“ schallte es zurück.
Nach gut 20 Minuten heftiger Gegenwehr hatten die Jecken aus Begga (Prinz Alexander und Prinzessin Angela) mit Unterstützung der Lovericher (Prinz Danny und Prinzessin Ivonne) sowie der Renngemeinschaft de Schörjer, Narrenzunft, Ehrengarde und weiteren Kräften die Amtsstubeninhaber in die Knie gezwungen und sich freien Zutritt zu ebenso freien Getränken verschafft.
Das „Gemetzel“ um den Rathausschlüssel fiel dann nur noch kurz aus, weil alle angesichts der „Schlacht“ ziemlich durstig geworden waren. Schon am Freitag wird Linkens den nächsten Versuch unternehmen, sich bei den Jecken einzuschmeicheln. Da gibt es wieder Freibier für die Interimsherrscher. Der Anlass ist der Tollitätenempfang ab 17 Uhr im Verwaltungsgebäude Setterich.