Strenger Maßnahmenkatalog : Baesweiler reagiert auf hohen Inzidenzwert
Baesweiler Mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von 321 ist Baesweiler ein besonders starker Corona-Hotspot. Jetzt reagiert die Verwaltung mit einem strengen Maßnahmenkatalog.
Die 28.000-Einwohner-Stadt Baesweiler ist ein besonders starker Corona-Hotspot. Dort gab es 321 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb einer Woche, wie die zuständige Städteregion Aachen am Donnerstagmorgen mitteilte.
„Um das Infektionsgeschehen wieder in den Griff zu bekommen, hat die Verwaltung rund um Bürgermeister Dr. Willi Linkens einen strengen Maßnahmenkatalog aufgestellt, der ab sofort und vorläufig bis zum 31. Oktober stringent umgesetzt werden soll“, heißt es in einer Mitteilung vom Nachmittag.
Von den neuen Regelungen betroffen sind demnach alle städtischen Sportstätten und Kulturveranstaltungen, Aufführungen, Konzerte sowie ähnliche Veranstaltungen. Auch die Personenzahl bei Trauungen im Standesamt und Trauerfeiern in den Trauerhallen wird noch stärker reglementiert.
Ab Freitag, den 23. Oktober 2020, gilt in Baesweiler:
Alle städtischen Sportstätten (insbesondere Sportplätze, Sport- und Turnhallen) werden geschlossen. Ein Trainings- und Wettbewerbsbetrieb findet nicht statt. Dazu zählt auch das Freizeitbad in der Parkstraße.
- Alle städtischen Veranstaltungen (Kulturveranstaltungen, Aufführungen, Konzerte und ähnliche Veranstaltungen) werden bis zum Ende des Jahres (31.12.2020) abgesagt.
- Die maximale Anzahl von Teilnehmern an Trauungen wird ebenso wie die maximal zulässige Anzahl von Personen in den städtischen Trauerhallen bei Beerdigungen bis zum Ende des Jahres (31.12.2020) auf zehn Personen begrenzt.
- Alle Veranstalter im Stadtgebiet werden aufgefordert, zu prüfen, ob Veranstaltungen und Versammlungen verlegt oder abgesagt werden können. Hiervon ausgenommen sind lediglich Versammlungen nach dem Versammlungsgesetz sowie Veranstaltungen und Versammlungen, die der öffentlichen Sicherheit und Ordnung oder der Daseinsfürsorge und Daseinsvorsorge zu dienen bestimmt sind (zum Beispiel Blutspendetermine).
Die Maßnahmen wurden in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt der Städteregion Aachen erarbeitet. Ziel ist es, die weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. „Zurückhaltung ist das Gebot der Stunde“, erklärt Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier. Dies gelte für Baesweiler und die gesamte Städteregion. Die Städteregion Aachen stehe hinter den Maßnahmen, die in Baesweiler getroffen werden, sagt Grüttemeier, gleichzeitig betont er: „Jetzt muss jeder Verantwortung übernehmen – für sich und andere!“
Ähnlich äußerte sich auch Baesweilers Bürgermeister Dr. Willi Linkens: „Wir müssen jetzt in Baesweiler alle an einem Strang ziehen und unsere persönlichen Kontakte im privaten, beruflichen und sozialen Umfeld auf das absolut Notwendige reduzieren. Dies betrifft insbesondere private Treffen, die Teilnahme an Festen und Feiern, dienstliche und berufliche Besprechungen sowie die Teilnahme an Veranstaltungen und Versammlungen gleich aus welchem Anlass.“
Die momentane Ausbreitung des Virus in Baesweiler scheint nach derzeitigen Erkenntnissen laut Mitteilung insbesondere darauf zurückzuführen zu sein, dass sich Menschen bei privaten Treffen infiziert und dann im Kreise größerer Familien angesteckt haben.
Die Stadt ist aktuell mit zahlreichen Kräften im Einsatz, um die Einhaltung der Regelungen zu kontrollieren und die Quarantänemaßnahmen zu überwachen. Bei festgestellten Verstößen werden Bußgeldverfahren eingeleitet und empfindliche Geldbußen verhängt.