1. Lokales
  2. Nordkreis

Alsdorf: Annapark Ort für viele Kunst-Strömungen

Alsdorf : Annapark Ort für viele Kunst-Strömungen

Als Freilichtmuseum könnte er sich gut machen, der Annapark. An Ideen für entsprechende Gestaltung mangelt es nicht.

Anderthalb Jahre lang entwickelte Professor Michael Schulze, Lehrstuhlinhaber am Institut für Plastik und Bildhauerei an der Aachener RWTH, mit einem vierköpfigen Team Ideen für kunstvolle Skulpturen und Installationen. 14 sehenswerte Modelle kamen zusammen, die noch zwei Wochen lang im Foyer und auf der ersten Etage des Rathauses zu sehen sein werden.

Der Impuls zur Beschäftigung mit den kreativen Möglichkeiten des grünen Bandes zwischen Bergbaumuseum und APC kam aus dem Stadtmarketing-Prozess. Dessen Lenker, Professor Gerhard Curdes, wies zur Eröffnung der Projektpräsentation auf die Bedeutung der Kunst im Stadtbild hin: „Alsdorf erfindet sich gerade neu”, betonte er, „Kunst muss dabei von hohem Wert sein, denn sie spricht unmittelbar zu den Bürgern und Besuchern der Stadt.”

Noch sei in Alsdorf keine ideale Ausstellungsfläche vorhanden, bemerkte Gerd Curdes. Warum also, so seine Überlegung, könne man die Kunst nicht unter freiem Himmel präsentieren. Alsdorf sei hierfür offen, schätze er. Der Stadtplaner: „Es ist nicht selbstverständlich, dass sich eine ehemalige Bergbaustadt der modernen Kunst widmet.”

























Die soll die Brücke schlagen zwischen alt und neu und für jeden Bürger etwas bieten. „Vom Kleinkind bis zum Senior werden alle angesprochen”, begrüßte Dr. Klaus Glöggler, Geschäftsführer der Firma Tromsdorff, als Sponsor der ersten Projektphase die Ergebnisse im Modell. Kinder dürften ihre Freude haben am begehbaren „Dinosaurierfriedhof” und dem „Archäologischen Spielplatz”. Letzterer soll als sechs mal acht Meter großes Relief aus Beton im Boden eingelassen sein und als erlebnisreiche Spielfläche dienen.

Am Eingang des APC könnte der Kunstpfad nach Vorstellung der Macher beginnen. Dort soll eine überdimensionale Glühbirne das Thema Energie aufgreifen, das im geplanten „Energeticon” umgesetzt wird. An der Wand der ehemaligen Turbinenhalle können sich die Planer eine große Fläche für Videoinstallationen vorstellen. „Nicht für die Werbung”, betonte Michael Schulze, „sondern vielleicht für kunstvolle Filme.”

Weiter im Park wartet die „Dingwelt”, überdimensionierte Alltagsgegenstände wie Klebstofftuben oder Flaschendeckel aus Beton, die das leidige Thema „wilder Müll” kunstvoll präsentieren. Des weiteren zu sehen sein sollen verfremdete Musikinstrumente, Lichtinstallationen und eine große Rotunde aus einzelnen Relief-Teilen.

Mehr Sitzplätze

Dass im Annapark kaum Sitzmöglichkeiten vorhanden sind, ist den Planern negativ aufgefallen. Sie bieten als Lösung optisch eindrucksvolle Sitzmöbel aus Drahtgeflechten an.

Was und wann etwas der Planungen in Kunst für den Anna-Park umgesetzt werden kann, hängt von der Finanzierbarkeit ab und ist somit noch Zukunftsmusik. Ebenfalls sei die Planung nicht zwingend nach den bisherigen Modellen umzusetzen, so Michael Schulze. „Wir sind noch offen für die Beteiligung anderer Künstler und weiterer Ideen.” Die wurde vom Publikum zur Vernissage auch eingefordert. Mancher Gast beklagte, dass keine Impulse von Alsdorfer Künstlern in das Projekt eingeflossen waren. (ssc)