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Feuerwehr Alsdorf: Sagen Sie den Rettern mal „Danke“

Feuer, Unfall, Überschwemmung : Sagen Sie den Rettern der Feuerwehr mal „Danke“

Wenn nichts mehr geht – die 112 geht immer! Wer diese Nummer wählt, bei dem stimmt etwas nicht. Ganz und gar nicht. Aber egal, was passiert ist – ob Feuer, Unfall, Überschwemmung – am anderen Ende der Leitung ist für Menschen in Not zu jeder Tages- und Nachtzeit jemand zu erreichen.

Profis, die alles dafür tun, um zu helfen. Zahlen darüber, wie viele Menschen der Feuerwehr Alsdorf etwa über die vergangenen Jahre hinweg ihre Gesundheit oder gar ihr Leben verdanken, halten die Retter nicht vor. Für ihren Einsatz, der für sie selbst oft gefährlich wird, genießen die Einsatzkräfte in der Bevölkerung mehrheitlich großen Respekt.

Der 4. Mai ist Internationaler Tag der Feuerwehrleute – ein guter Zeitpunkt, Danke zu sagen und sich einmal anzuschauen, was es braucht, Feuerwehrmann oder -frau zu werden, und mit welchen Mitteln die Kräfte von der Feuer- und Rettungswache Bränden zuleibe rücken. 63 Menschen stehen in Alsdorf auf der Wache in Lohn und Brot, 53 von ihnen sind hauptamtliche Feuerwehrleute, darunter eine Feuerwehrfrau. In der freiwilligen Wehr sind 112 Menschen aktiv. Die Einsatzkräfte üben einen oft schwierigen Beruf mit viel Verantwortung aus und sind dafür intensiv ausgebildet und trainiert. Wer sich überlegt, vielleicht umzuschulen und beruflich bei der Feuerwehr anzufangen – dazu sind einige Voraussetzungen nötig.

Vorbildung:

Mindestens ein Hauptschulabschluss ist nötig sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung, in einem Handwerk oder einem anderen, der Wehr dienlichen Bereich. Das wird von Kommune zu Kommune unterschiedlich ausgelegt. Zur Zeit würden in Alsdorf etwa gerne Rettungsdienstler gesehen, erklärt Christian Becker, stellvertretender Leiter der Feuer- und Rettungswache und der Feuerwehr Alsdorf.

Physische Voraussetzungen:

Eine Grundfitness ist nötig, die Kondition muss stimmen, die Hand-Auge-Koordination ist ebenfalls wichtig. Grundsätzlich ist bei einem Body-Mass-Index von 30 Schluss, wer drüber liegt, wird diesen Beruf nicht ausüben können.

Psychische Voraussetzungen:

Dazu gibt es keine niedergeschriebenen Vorgaben, erklärt Becker. „Sinnvoll ist ein guter Background, der dich stützt, weil du im Einsatz unter Umständen schlimme Dinge siehst, wie etwa tödlich verletzte Unfallopfer.“ Um damit umzugehen, haben die Einsatzkräfte aber immer die Möglichkeit, mit besonders geschulten Kollegen zu sprechen oder mit Notfallseelsorgern.

Auswahlverfahren:

Wer die Voraussetzungen erfüllt oder meint zu erfüllen, muss sich in einem Auswahlverfahren bewähren. In einer schriftlichen Prüfung werden Deutsch-Kenntnisse in einem Diktat abgefragt und Mathe-Aufgaben gestellt. Außerdem wird das Allgemeinwissen getestet. Den größeren Teil des Auswahlverfahrens aber macht der Sporttest aus. Die Kandidaten müssen Schwimmen, Sprinten, außerdem ein Zirkeltraining absolvieren und 3000 Meter in maximal 15 Minuten laufen.

Und dann gibt es da noch den Drehleitertest. Dafür wird die 30 Meter hohe Drehleiter komplett ausgefahren und fast senkrecht gestellt (75 Grad). Aspiranten auf eine Stelle müssen die Leiter nun in maximalem Tempo hoch- und wieder hinuntersteigen. Gut eine Minute haben sie dafür Zeit.

Wer die Prüfungen erfolgreich hinter sich gebracht hat, wird zum persönlichen Gespräch gebeten – mit dem Leiter von Feuer- und Rettungswache und Feuerwehr (in Alsdorf ist das Markus Dohms) sowie Vertretern von Personalamt und Personalrat. Geben auch sie grünes Licht, kann die eigentliche Ausbildung beginnen.

Ausbildung:

Die Grundausbildung bei der Feuerwehr dauert 18 Monate. Darin enthalten ist nicht nur die Ausbildung zum Rettungssanitäter, sondern auch diverse Spezialqualifikationen: für Atemschutz, Maschinist für Löschfahrzeuge und Drehleiter, Kettensäge oder Gefahrguteinsätze. Praktika absolvieren Auszubildende bei der Berufsfeuerwehr für den Rettungsdienst vier Wochen in einem Krankenhaus und vier Wochen auf einem Rettungswagen. 24 Wochen lernen sie die praktische Arbeit auf einem Löschfahrzeug kennen.

Die Inhalte, die bei der freiwilligen Feuerwehr vermittelt werden, sind mit denen bei den hauptamtlichen Kollegen vergleichbar, erklärt Becker, lediglich in Details und in der Theorie seien sie nicht so tiefgreifend. Für Berufsfeuerwehrleute gilt übrigens ein Höchstalter bei der Einstellung von 38,5 Jahren, später ist eine Beamtenlaufbahn nicht mehr möglich.