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eRocket in Alsdorf: Die Wachstumskurve zeigt weiter steil nach oben

eRocket in Alsdorf : Die Wachstumskurve zeigt weiter steil nach oben

20.000 Quadratmeter zusätzliche Hallenfläche hat das Unternehmen eRocket angemietet, die Belegschaft innerhalb gut eines Jahres verdoppelt. Die Wachstumspläne sind ambitioniert.

Die Zahlen überschlagen sich fast, für die Art des Wachstums gibt es im Grunde nur ein passendes Wort: rasant. Der eRocket GmbH, die unter der Eigenmarke Paco Home Teppiche und Lampen herstellt und vertreibt, geht der Treibstoff nicht aus. Zuletzt sind weitere Hallenflächen im Business Park Hoengen angemietet worden – insgesamt gut 20.000 Quadratmeter, die zu den bereits fast 13.000 Quadratmetern am ersten Standort an der Konrad-Zuse-Straße noch einmal hinzukommen. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich innerhalb gut eines Jahres auf 250 verdoppelt.

Die neue Hallenfläche, die vormals zum inzwischen insolventen Unternehmen Avos Logistics gehörte, ist vor genau zwei Monaten, am 1. Oktober, bezogen worden und inzwischen ebenfalls voll belegt. Die Lieferung von mit einem Zulieferer gemeinsam entwickelten Lagersystem verzögere sich jedoch wegen Corona voraussichtlich bis Ende Januar. Grundsätzlich habe sich die Pandemie jedoch nicht weiter negativ auf das Geschäft ausgewirkt. Im Gegenteil: Zuletzt sei man durch starken Absatz „schneller gewachsen als geplant“, erklärt Yavuz Özdemir, einer der eRocket-Geschäftsführer.

Die Produkte lässt das Unternehmen in Indien, der Türkei und in China unter der Eigenmarke Paco Home produzieren, lagert sie und vertreibt sie über ein Dropshipping genanntes Modell im Internet. Das bedeutet, die Produkte des Unternehmens sind bei vielen Online-Händlern im Netz gelistet und werden Kunden beim Kauf direkt aus den eRocket-Lagern geliefert. Auf vielfache Anfrage hin überlegt die Geschäftsführung auch, künftig den stationären Handel mit ihren Produkten zu beliefern.

Die Wachstumspläne für die Zukunft sind ambitioniert: Zum Produktportfolio des Unternehmens sollen neben Teppichen und Lampen bald auch Kleinmöbel gehören, die Belegschaft soll innerhalb der kommenden Jahre noch einmal verdoppelt werden.
Die Wachstumspläne für die Zukunft sind ambitioniert: Zum Produktportfolio des Unternehmens sollen neben Teppichen und Lampen bald auch Kleinmöbel gehören, die Belegschaft soll innerhalb der kommenden Jahre noch einmal verdoppelt werden. Foto: MHA/Thomas Vogel

Das 2015 gegründete Unternehmen konzentriert sich – auch in der absehbaren Zukunft – auf Absatzmärkte in Nordamerika und Europa. Die Wachstumskurve soll dem steilen Verlauf weiter folgen, geht es nach den Geschäftsführern Özgur und Mehmet Yilmaz sowie Yavuz Özdemir, die ihre nächsten Ziele bereits im Fokus haben: Zum Produktportfolio von eRocket sollen in naher Zukunft auch Kleinmöbel stoßen.

Für diesen Bereich werde man entsprechende Fachleute ins Unternehmen holen. Die Lagerkapazitäten sollen weiter wachsen, wofür wiederum neue Mitarbeiter benötigt würden. „Ich denke, dass wir die Belegschaft in den nächsten zwei bis drei Jahren noch einmal verdoppeln werden“, sagt Özgür Yilmaz.

Und: „Wenn wir weitere Ziele erreichen möchten, brauchen wir motivierte Fachkräfte.“ Um das zu erreichen, ist im Unternehmen unter anderem die Stelle eines Feel-good-Managers eingerichtet worden, der für die Belegschaft Ansprechpartner bei Wünschen, Nöten und Bedürfnissen sein soll.

Wichtig sei außerdem, unter sich ständig verändernden Vorzeichen mit dem Unternehmen maximal beweglich zu bleiben. Das zeige sich exemplarisch an aktuellen Entwicklungen während Corona: „Zwei Tage, nachdem der Gesetzgeber dazu aufgefordert hat, die Menschen ins Homeoffice zu schicken, hatten wir unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereits mit Hardware ausgestattet“, sagt Özgür Yilmaz.

Standort Eschweiler wird aufgegeben

Den alten Standort in Eschweiler wird das Unternehmen nach eigenen Angaben aufgeben, weil eine vor allem räumliche Perspektive fehle. Dort habe die Flut auf dem Firmengelände jüngst außerdem erheblichen Schaden angerichtet. 50 Prozent der Kapazitäten seien verloren gegangen, erklärt Yilmaz. Auf den 11.000 Quadratmetern des Areals habe das Wasser stellenweise 3,5 Meter hoch gestanden.

„Die Waren konnten wir abschreiben, die Verwaltung haben wir leergeräumt“, sagt Yilmaz. Ein Versicherungsschaden. Glücklicherweise seien keine Menschen zu Schaden gekommen. Lediglich ein Lkw-Fahrer, der in seiner Kabine geschlafen hatte, sei von der Flut überrascht worden und hatte evakuiert werden müssen. Die für das Geschäft bedeutende Verfügbarkeit der Waren von regulär 95 bis 100 Prozent habe man nach einem Einbruch aufgrund der Flut beinahe schon wieder erreicht, liege aktuell bei etwa 85 Prozent.