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Dr. Lothar Nosseks Abschieds-Appell: „Corona ernst nehmen und sich impfen lassen!“

Dr. Lothar Nosseks Abschieds-Appell : „Corona ernst nehmen und sich impfen lassen!“

Dr. Lothar Nossek, der Gründer und Leiter des Diabetes-Zentrums an der Würselener Straße in Alsdorf, geht in den Ruhestand. Seine Bilanz fällt positiv aus.

Sprechzimmer 17, Dr. Lothar Nossek. Dieses Schild war bis Dienstag im Diabetes-Zentrum an der Würselener Straße in Alsdorf zu lesen. Direkt daneben an der Wand ein Hirsch-Geweih, das auf eines der liebsten Hobbys des Alsdorfer Mediziners hinweist. Und genau für jenes Hobby, wie auch für den heimischen Garten, wird der beliebte Arzt bald mehr Zeit finden.

Denn am Dienstag begrüßte er zum letzten Mal Patienten in seinem Sprechzimmer. „Genau der richtige Zeitpunkt, und der war auch genau so geplant gewesen“, beschreibt Dr. Lothar Nossek, der am 3. Januar kommenden Jahres 70 Jahre alt wird, den Tag seines Eintritts in den Ruhestand.

Offizielles Datum hierfür ist der 31. Dezember, doch durch seinen Resturlaub verabschiedete sich Dr. Nossek, der nach der Übergabe 2019 als angestellter Arzt zuletzt drei Jahre im Diabetes-Zentrum bei der neuen Leiterin Dr. Susanne Schmidt mitgearbeitet hat, bereits in dieser Woche.

Geboren in Bamberg und aufgewachsen in Eschweiler ist Alsdorf für ihn und seine Ehefrau Vera Alsdorf längst zur Heimat geworden. „Wir wurden hier sehr gut aufgenommen, sowohl beruflich, wie auch im engen Freundeskreis, der uns weiter an Alsdorf binden wird“, sagt Dr. Nossek.

Sein beruflicher Werdegang hat ihn nach Studium in Aachen und Weiterbildungen an den Unikliniken in Aachen, Düsseldorf und Köln sowie der der Approbation 1978 nach Alsdorf geführt, wo er 1983 die Hausarztpraxis Giesen an der Scheidfuhr in Schaufenberg übernahm. Von der Hausarztpraxis und der Allgemeinmedizin führte der Weg 1999 zur diabetologischen Schwerpunktpraxis, in die 2003 Dr. Susanne Schmidt eintrat. Weitere Fachärzte folgten und 2015 wechselte die Gemeinschaftspraxis von Schaufenberg an die Würselener Straße 3, wo seitdem das Diabetes-Zentrum Alsdorf zu finden ist.

Die Behandlung seiner Patienten, das war die eine Aufgabe, bei der Dr. Lothar Nossek „immer mit dem Herzen dabei war und die immer Spaß gemacht hat.“ Zudem aber engagierte er sich beim Thema Diabetes und leitete über 20 Jahre lang den Alsdorfer Diabetiker-Tag.

Von 2005 bis 2018 war er im Vorstand Kreisstellenvorsitzender der Kreisstelle Aachen der Kassenärztlichen Vereinigung und von 2011 bis 2019 zudem im Vorstand des Gemeinsamen Ausschusses des Instituts für Qualität im Gesundheitswesen Nordrhein tätig. Während seines Ehrenamtes im Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung, so blickt er zurück, musste seine Ehefrau häufig auf ihn verzichten. Denn „das war eine harte Zeit und es gab sehrt viel zu organisieren.“

So wurde die Zusammenarbeit der Notarztpraxen im alten Kreis Aachen zunächst in Bardenberg und danach im Rhein-Maas Klinikum Würselen aufgebaut, gleiches folgte für die Bereiche für Eschweiler/Stolberg und Simmerath. „Das war neben dem Beruf natürlich eine große Belastung und anstrengend, wobei ich durch meine Mitarbeiterin Britta Kämmerling gute Unterstützung hatte“, erinnert sich Dr. Nossek, der sich neben seinem Beruf auch politisch in der CDU engagiert.

„Zufrieden mit meiner Lebensleistung, auf die ich jetzt zurück schaue“ beschreibt er die 39 Jahre als Mediziner. Und zufrieden und dankbar zeigen sich auch Patienten, zu denen er ein gutes Verhältnis pflegte. Von Dankbarkeit und Anerkennung für langjährige Betreuung zeugt beispielsweise ein Geschenk, das er zum Abschied von einer älteren Patientin bekam. Sie hatte ihm warme Wollsocken gestrickt, damit er bei seinem Hobby, der Jagd, keine kalten Füße bekommt.

Die Jagd wird ihm auch weiterhin viel Freude machen, blickt er nach vorne auf die Zeit als Ruheständler. Wobei er dem Hobby nicht bei Auslandsreisen, sondern eher im Revier in der Eifel nachgehen wird. Ein weiteres „Revier“ in dem er häufig zu finden sein wird, ist der heimische Garten. „Da ist meine Frau aber die Chefin und ich bin das ausführende Organ“, erzählt er schmunzelnd. Und natürlich dürfen sich auch die fünf Enkel darauf freuen, dass der Opa bald mehr Zeit für sie hat.

An seinem letzten Arbeitstag hat er aber auch noch ein Thema im Blick, das bei ihm wie bei allen Medizinern strapaziös war, das Thema Corona. „Ich habe selber ambulant in Altenheimen, für die Stadt in Asylheimen oder in der Caritas-Behindertenwerkstatt geimpft und kann nur an alle appellieren, das Thema ernst zu nehmen und sich impfen zu lassen“, sagt Dr. Lothar Nossek.