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Tierpark Alsdorf: Bislang keine heiße Spur zu selbsternannten Tierrettern

Tierpark Alsdorf : Bislang keine heiße Spur zu selbsternannten Tierrettern

Tierschützer öffnen Bussardgehege in Alsdorf

Der Polizei und dem Alsdorfer Tierpark liegen keine Hinweise vor, weder auf die Täter oder Täterinnen noch auf die Mäusebussarde. Ende März gab es im Aachener Tierpark einen ähnlichen Fall.

Nach Aussagen der Aachener Polizei gibt es bislang keine heiße Spur zu den Tätern oder Täterinnen, die in der Nacht zu Ostermontag die Voliere zweier Mäusebussarde im Alsdorfer Tierpark aufgeschnitten und die Vögel frei gelassen haben. Wie Polizeisprecherin Stefanie Kutsch auf Anfrage der Redaktion sagte, könnten die Beamten trotz des hinterlassenen Bekennerschreibens keine Rückschlüsse ziehen.

Das Schreiben, das die Unbekannten laut Tierparkbetreiber Stefan Heffels in DIN A4-Format und in einer Klarsichtfolie in der Voliere hinterlassen haben, wurde nicht unterschrieben oder mit einem Logo versehen. Da der Text mit „Wir entschuldigen uns“ beginnt, ist davon auszugehen, dass es sich um eine Gruppe, zumindest aber zwei Täter oder Täterinnen handelt.

Beim Tierpark selbst seien rund zwei Tage nach der Tat und der Berichterstattung keine Hinweise eingegangen, sagte Stefan Heffels am Mittwochmittag. Von den Tieren fehle ebenfalls weiterhin jede Spur – Heffels sagte bereits am Dienstag, die Überlebenschancen der beiden Tiere in der freien Natur stehe bei null, da sie nicht fliegen können und ihren Jagdtrieb nach 13 beziehungsweise 14 Jahren Fütterung im Gehege des Tierparks verloren haben. Lediglich hätten zwei Personen nachgefragt, was sie im Falle des Fundes der Tiere tun müssten: „Beim Tierpark melden“, sagt Heffels. Nicht ausgeschlossen ist, aber unwahrscheinlich sei, dass die Unbekannten die Tiere mitgenommen haben. Denn es dauere eine Zeit, bis die Vögel ihr Gehege verlassen – und es ist noch unwahrscheinlicher, dass jemand durch das kleine Loch eingestiegen ist.

Heffels beschäftigt noch eine andere Sache: Ihm ist aufgefallen, dass kürzlich auch im Aachener Tierpark Volieren aufgeschnitten worden sind. Das war in der Nacht zum 30. März. Damals wurden nach Angaben von Tierpark-Direktor Wolfram Graf-Rudolf die Maschendrahtzäune von sechs Vogel-Volieren großflächig durchtrennt.

Anders als in Alsdorf war jedoch kein Tier entkommen. Lediglich ein alter, inzwischen erblindeter Uhu sei kurzzeitig aus dem Gehege herausgeflattert; er habe aber kurz darauf wieder in Sicherheit gebracht werden können. Diesen Akt bezeichnete Graf-Rudolf als „reichlich falsch verstandene Tierliebe“, da die teils exotischen Vögel in der freien Natur nicht überleben würden. Die Unbekannten hatten es auch auf ein Mardergehege abgesehen und Holzlatten als „Fluchthilfe“ ausgelegt – die keines der Tiere nutzte.

Auf den Vorfall in Aachen angesprochen sagte Polizeisprecherin Stefanie Kutsch, es gebe derzeit keinerlei Anhaltspunkte, eine Verbindung zwischen beiden Taten zu ziehen.

Das Bekennerschreiben: Unbekannte haben dieses Blatt in der vorsätzlich beschädigten Voliere im Tierpark Alsdorf hinterlassen.
Das Bekennerschreiben: Unbekannte haben dieses Blatt in der vorsätzlich beschädigten Voliere im Tierpark Alsdorf hinterlassen. Foto: Kevin Teichmann