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Alsdorf: Die Kräuterküche ist kein Hexenwerk

Löwenzahn, Rotklee, Spitzwegerich : Die Kräuterküche ist kein Hexenwerk

Löwenzahn, Rotklee, Spitzwegerich und viele andere Kräuter kann man ohne Probleme zu einem leckeren Quark, Frischkäse oder Kräuterquark verarbeiten. Wie man die richtigen Kräuter erkennt, sammelt und verarbeitet, kann man in der Naturerlebnis-Werkstatt in Alsdorf lernen.

Die zertifizierte Kräuterpädagogin Mo Hilgers hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kindern und Erwachsenen genau das beizubringen. Jüngst begrüßte sie die Erzieherinnen der Kindergärten des Verbandes Familienzentrum Miteinander St. Mariä Heimsuchung und St. Josef aus Alsdorf. Zu ihrem Teamtag haben sie sich einen besonderen Ausflug ausgesucht: Die Kräuterküche erlernen. Trotz starker Hitze lernten sie den ganzen Tag nützliche Tipps, malten Bilder mit Blumen, klopften Bilder von Brennnesseln, sammelten Kräuter und ließen den Tag mit einem leckeren selbst gemachten Essen ausklingen.

„Wir kommen hier sehr häufig mit den Kindern hin und sind immer begeistert. Jetzt wollten wir selbst als Team mehr über die Kräuterküche erfahren. Das können wir dann auch später den Kindern näher bringen“, erklärt die Leiterin des Kindergartens St. Josef, Marlies Jansen. „Die Kinder sind unglaublich gerne hier. Wir haben nur gute Erfahrungen gemacht“, betont sie weiter.

Mo Hilgers steckt viel Arbeit in die Werkstatt. Mehrmals die Woche bietet sie verschiedene Erlebnistage an. Ob Familientage, Kräuterküche, Krabbeltiere kennenlernen, Baumpflege und vieles mehr rund um die Natur. Auch der Standort der Erlebniswerkstatt wird immer wieder verschönert und verbessert. „Wir haben hier kein fließendes Wasser. Die Hände wäscht man sich mit Wasser aus einem Kanister und wer mal muss, geht auf die Komposttoilette“, betont Hilgers.

Mit der Natur identifizieren

Das alles wurde bewusst so gestaltet. Die Kinder können sich so besser mit der Natur identifizieren und lernen, nachhaltig zu leben. „Es ist großartig, zu sehen, wie die Kinder mitlernen. Wenn sie in den Kanistern sehen, wie viel Wasser sie verbrauchen, verschwenden sie es nicht so schnell. Ihren Müll müssen sie zum Beispiel immer wieder selbst mitnehmen. Wenn sie also nach Hause kommen mit einem Rucksack voll mit Trinkpäckchen oder Plastikverpackungen, lernen die Eltern auch mit.“ So kommen mittlerweile sehr viele Kinder nur noch mit wiederverwendbaren Dosen und Trinkflaschen in die Werkstatt.

Gerade in der heutigen Zeit sei es wichtig, die Kinder mit der Natur zu verbinden. „Hier können sie sich im Gras rollen, an der frischen Luft sein und auch noch etwas dazu lernen. Sie haben hier weder Stress noch Leistungsdruck. Ich denke, das macht unglaublich viel Sinn.“

Auch das Sammeln und Erkennen von Kräutern wird den Kindern beigebracht. Hier wird jedoch darauf geachtet, dass nur Pflanzen gezeigt und gesammelt werden, bei denen keine Verwechslungsgefahr zu giftigen Pflanzen besteht. „Die Kräuter sind nicht nur unglaublich gesund, sondern auch direkt vor der Haustüre. Es ist kein Hexenwerk, leckere und einfache Gerichte daraus zu zaubern. Mir liegt es am Herzen, den Leuten Mut beizubringen, die Kräuter zu sammeln und zu verarbeiten. Wir haben viel weniger Abfall und pflücken auch nur das, was wir brauchen.“

Wer mehr über die Naturerlebnis-Werkstatt erfahren möchte oder selbst an einer solchen Veranstaltung teilnehmen will, kann sich gerne über www.naturerlebniswerkstatt-alsdorf.de bei Mo Hilgers melden.

(lgob)