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50 plus 10 Jahre Bühnenjubiläum

Außergewöhnliches Konzert im Alsdorfer Energeticon : Dieter Kaspari brilliert mit Freunden

Manchmal wanderten seine Augen suchend durch die Reihen. „Ich glöv dat alles nit“, mochten sie ausdrücken. Dieter Kaspari, der Aachener Grande des Blues, ist gerade dabei sein Lebenswerk zu krönen. Was nichts mit einem Abschied zu tun hat. Kaspari und Freunde verteilten ein „Very Best Off“ an ihre Fans. „50 Jahre + 10“ steht der 70-jährige Wahl-Alsdorfer nun auf der Bühne.

An einem Abend, der nicht mehr steigerungsfähig ist. Drei Stunden haben Dieter Kaspari und seine Blues Bajasch zusammen mit sehr engen Freunden die Fans überglücklich gemacht.

Glänzende Dialoge

Der Meister bat, und hochrangige Musiker kamen. Kaspari, ein Star, der keiner sein will, hatte Feinkost aus seiner jahrzehntelangen Karriere ausgesucht. In der Besetzung Kaspari (Gitarre, Gesang), Mark Beumers (Gitarre) und Uwe Böttcher (Kontrabaß/Geige) stieg die „Bajásch“ ein, nachdem Kaspari mit einer seiner bekanntesten Nummern „Ich han d’r Blues“ solo begonnen hatte.

Dazwischen baute Wendelin Haverkamp glänzende Dialoge und brillanten Wortwitz ein. „50 Jahre, wie konnte es so weit kommen?“, begann Haverkamp in die Geschichte des Musikers einzutauchen. Kaspari wurde 1948 in Aachen geboren und lebte viele Jahre an der Vaalser Straße, bis er in Alsdorf-Busch heimisch wurde. Mit „Kullepitt“, eine liebevolle Beschreibung seines Vaters, sowie dem Titel „Treck Dich aa“ begeisterte die Band im fast ausverkauften Energeticon in Alsdorf. Das galt auch für die beiden Songs „Jäje de Wank“ oder „Ömmer do“.

Dazwischen präsentierte Kaspari zwei Freunde, die ebenfalls internationalen Ruhm erlangt haben. Der Ire Kieran Halpin , Gitarrist und Songschreiber, sowie Manfred Leuchter, Akkordeonist aus Würselen. Verträumt und melancholisch wurde es mit dem Duo Halpin-Leuchter beim Song „Its New Years Day“. Dann hieß es Mitsingen. Das taten die Fans dann auch bei der Ballade „There is life in the Old Dog Still“. Mit einer weiteren Überraschung wartete Leuchter auf, als er die Aserbaidschanerin „Salas“ (Sanaz Zaresani) auf die Bühne brachte. Die Sängerin begeisterte zusammen mit Leuchter und ihrem oriental angelegten Song.

Im zweiten Teil dieses außergewöhnlichen Konzerts holte Dieter Kaspari mit Charly Büchel einen weiteren guten Freund dazu. Die vor einigen Jahren recht erfolgreiche Komposition „Donna Vulkano“ in einer Akkustic-Version und zusammen mit der Bajásch „Dont Let Me Be Misunderstood“ waren weitere Perlen dieses Ausnahmekonzertes. Dazwischen erheiterte Wendelin Haverkamp immer wieder mit seinen Pointen. Als er beispielsweise bemerkte, „zwischen den Jahren, also den Tagen zwischen Heiligabend und Silvester mache ich immer 14 Tage Urlaub“. Gemeinsam mit Manfred Leuchter spielte die Bajásch die Hommage Kasparis an seine Heimatstadt „Oche“. Auch sein Lied „Dröimer“ löste Begeisterung aus. Die übertrug sich nicht zuletzt auf den liebevollen Song, der Kasparis Mutter gewidmet ist: „Mamm“.

Das erforderte Zugaben. „Et tröckt mich Nohheäm“ und „Bliejf beij mich“ zur Melodie von „Stand by Me“ beendeten den großartigen Auftritt von Freunden für Freunde. Dieter Kaspari, der die Nähe zu den Menschen trotz seiner Popularität nie verloren hat: „Ich kenne Euch doch alle hier“. Man darf sich aufs „Jubiläum 60 + 10“ freuen...