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Nabu startet Projekte: Umgebung wieder schmetterlingsfreundlich gestalten

Nabu startet Projekte : Umgebung wieder schmetterlingsfreundlich gestalten

Der Naturschutzbund im Kreis Düren beobachtet, dass Schmetterlinge und andere Insekten immer weniger Nahrung finden. Verschiedene Projekte sollen Menschen für das Thema sensibilisieren.

Die Geschichte der kleinen Raupe Nimmersatt kennen die meisten: Das Tier ist immerzu hungrig und es frisst so lange, bis es sich schließlich verpuppt und zu einem Schmetterling entwickelt. Der Naturschutzbund (Nabu) im Kreis Düren beobachtet jedoch, dass es immer weniger Nahrung für die Raupen und Falter gibt.

Die Fläche blühender Hecken und Wiesen wird immer kleiner und auch am Ackerrand finden sich immer weniger Blüten und andere Nahrung für die Insekten. Manche Arten, wie beispielsweise der Apollofalter, sind zudem auf eine bestimmte Futterquelle spezialisiert. Fällt diese weg, gilt ihre Art bald als gefährdet.

Daher veranstaltet der Nabu auch in diesem Jahr wieder einen Wettbewerb für Schulen und Kitas, um die Kinder für schmetterlingsfreundliche Gärten und Umgebungen zu sensibilisieren.

„Wir möchten Kinder ermuntern, durch die Anlage eines Gartens auf dem Gelände ihres Kindergartens oder ihrer Schule der Natur näher zu kommen und ihr alltägliches Umfeld zu verschönern“, sagt Tanja Malchow vom Nabu Düren. Ziel sei es, den Kindern und Jugendlichen die Lebensweise von Schmetterlingen näher zu bringen. Davon würde dann automatisch die Tier- und Pflanzenwelt profitieren.

Dieses Jahr ruft der Nabu NRW erstmalig auch Friedhofsträger dazu auf, sich für den Erhalt der Artenvielfalt einzusetzen. „Friedhöfe sind in unseren Städten wichtige Rückzugsorte für verschiedene Tier- und Pflanzenarten“, erklärt Christian Chwallek, stellvertretender Nabu-Landesvorsitzender.

Auf den Friedhöfen gebe es häufig Flächen, die für Bestattungen nicht mehr benötigt würden. Darin sehen die Naturschützer eine Chance, diese Flächen so zu gestalten, dass sie Schmetterlingen und anderen Insekten als Rückzugsort dienen.

„Friedhofsträger, die schon ohne Gift auskommen, wilde Ecken auf ihrem Friedhof dulden oder gar schon eine Wildblumenwiese angelegt haben, können sich sofort für eine Auszeichnung als ‚schmetterlingsfreundlicher Friedhof‘ beim Nabu bewerben,“ sagt Chwallek.

Ein kostenloses Informationspaket können alle Interessierten – egal ob Friedhofsträger, Gemeinden, Bildungseinrichtungen oder Privatpersonen – unter falter@Nabu-NRW.de anfordern. Bewerbungen können per Mail an die oben genannte Adresse oder per Post an den Nabu NRW, „Mehr Platz für Falter – Jetzt wird‘s bunt!“, Völklinger Straßw 7-9, 40219 Düsseldorf gesendet werden.

Vom 15. Juni bis 15. Juli findet zudem landesweit die Schmetterlingszählaktion des Nabu statt. Alle Schmetterlingsfreunde in NRW sind einmal im Jahr dazu aufgerufen, vier Wochen lang im Garten, am Straßenrand oder in öffentlichen Grünanlagen, Falter zu zählen und die Beobachtungsdaten zu melden. Zählformulare können online heruntergeladen oder beim Nabu angefordert werden.

(red)