Förderung für Stadtplanung : Stadt stellt Antrag über 15 Millionen für Stadtumbau
Jülich Die Stadt hat ihr Integriertes Handlungskonzept bei der Bezirksregierung in Köln abgegeben. Einige Projekte werden jedoch erst zu einem späteren Zeitpunkt angegangen.
Drei komplette Ordner umfasst das fertige Integrierte Handlungskonzept (InHK) der Stadt Jülich, das das Planungsbüro MWM aus Aachen im Auftrag der Stadt jetzt der Bezirksregierung in Köln übergeben hat. Am 25. Juni hatte bereits der Stadtrat grünes Licht gegeben und damit die Weichen für die Fertigstellung gestellt.
Die Städtebauförderung ist vor allem für die Aufwertung der Straßen und Plätze in der Innenstadt, die Steigerung ihrer Attraktivität sowie die Unterstützung privater Eigentümer gedacht. Mitte 2021 erwartet die Stadt die Zusage der Fördermittel für das erste Planungsjahr. Es handelt sich hierbei um eine Förderung in Höhe von 70 Prozent. Insgesamt ist das Projekt auf zehn Jahre ausgelegt.
Nicht nur Immobilienförderung
Das InHK als roter Faden der Innenstadtentwicklung greift aber zur Finanzierung nicht nur auf die Städtebauförderung zurück, sondern nutzt auch weitere Möglichkeiten, etwa über die Zukunftsregion Rheinisches Revier. So sind auch Projekte wie der Bau eines Kongress- und Veranstaltungszentrums in Zusammenarbeit mit dem Forschungszentrum, der Neubau des Hallenbades, die Anlage eines Pump-Tracks oder auch der Ausbau des WLan-Netzes in der Innenstadt beziehungsweise ein Tiny House am Jugendzeltplatz möglich.
Die vier Leitsätze „eine kompakte, lebendige, vielfältige Innenstadt“, „eine generationengerechte Kultur- und internationale Forschungsstadt“, „eine Stadt der zukunftsgerichteten optimierten Mobilität“ und „unsere historische Stadt neu entdeckt“ umrahmen die Ziele und Maßnahmen, während parallel ein Mobilitätskonzept erstellt wird, das eng an das InHK gekoppelt ist. „Wir sind stolz auf das Ergebnis des Prozesses und das fertige Integrierte Handlungskonzept. Das Konzept ist die Grundlage für die Modernisierung der Stadt nach den Wünschen der Bürger und damit für die Zukunft der Jülicher Innenstadt“, sagt Bürgermeister Axel Fuchs.
Umgestaltung des Marktplatzes ist dringliches Projekt
Allerdings konnten in diesem ersten Konzept nicht alle Punkte Anklang finden, die die Stadtverwaltung auf Wunsch der Bürger gern eingebracht hätte. So wurde Projekten der Vorzug gegeben, deren Dringlichkeit einen Aufschub nicht möglich machte und die in ihrer Kombination die größte Hebelwirkung für die Aufwertung der Innenstadt haben werden. Hierzu zählen zum Beispiel die Umgestaltung des Markt- und Schlossplatzes oder der Kleinen Rurstraße. Projekte wie die Sanierung des Rathauses oder Maßnahmen im Grüngürtel Ellbach werden erst einmal aufgeschoben. „Einige Projekte mussten wir Aufgrund des immensen Umfangs zwar auf einen späteren Zeitpunkt verlegen, es ist uns aber gelungen, durch die Nutzung weiterer Förderzugänge die für Jülich wichtigen Maßnahmen bereits im ersten Umsetzungspaket unterzubringen“, so Bernd Niedermeier vom Planungsbüro MWM. Und davon gibt es in Jülich einige, denn wird dem Antrag stattgegeben, fließen das erste Mal nach rund zwanzig Jahren wieder Mittel der Städtebauförderung nach Jülich.
Nachdem die konzeptionelle Erstellung des InHK abgeschlossen ist, geht es nun an den Aufbau von Umsetzungsstrukturen, bevor im Frühjahr 2021 dann die konkrete Planung einzelner Projekte unter erneuter Beteiligung der Jülicherinnen und Jülicher beginnt. Fest steht allerdings schon, dass die Umgestaltung des Marktplatzes, welcher auch die Grundlage für die Gestaltung der angrenzenden Straßenzüge und der Fußgängerzone bildet, den Anfang macht. Denn auch die Bezirksregierung hat erkannt: „Der Marktplatz ist in seiner Oberflächengestaltung und Möblierung stark in die Jahre gekommen und in der Funktionalität stark eingeschränkt.“