Nachwuchsinitiative Zukunftsflieger : Johannes-Flieger segelt bis auf Platz eins
Siersdorf Die Begeisterung für Flugzeuge und Raketen hat sich für Lena, Alpay, Leon, Maurice, Feline, Nils, Anna, Alena, Juri, Tim, Mathis und Amon gelohnt. Mit der im November gegründeten Luft- und Raumfahrt AG haben die Dritt- und Viertklässler der Johannes-Schule Siersdorf den ersten Preis im Grundschul-Wettbewerb „Zukunftsflieger“ des Bundesverbandes der Deutschen Luft- und Raumfahrtindustrie (BDLI) gewonnen.
Initiiert hatte die Teilnahme Felines Mutter, die auf einer Lehrerkonferenz im Herbst über den Wettbewerb berichtete. Mit Martina Rohmann und Diana Alves fanden sich zwei Lehrerinnen, die eine Arbeitsgemeinschaft gründeten und betreuten, die sich einmal wöchentlich am Nachmittag intensiv mit der Luftfahrt beschäftigt hat.
Nach ersten Experimenten mit einer Rakete verständigten sich die vier Mädchen und acht Jungen darauf, ein selbst konstruiertes Modellflugzeug, das auch tatsächlich fliegen kann, als Wettbewerbsbeitrag einzureichen. Besonders beeindruckt war die Jury später von der arbeitsteiligen Kooperation in der Gruppe und der breit angelegten wissenschaftlichen Recherche.
So teilte sich die Gruppe rasch in eine Bau- und eine Drehbuchgruppe, denn das Projekt „Wie baut man ein Modellflugzeug?“ ist mit einem selbstgedrehten Film dokumentiert worden, dessen Ablauf im Drehbuch festgehalten ist. Statt surrender Kamera wurde ein Mobiltelefon für die Drehs eingesetzt und die aufgenommenen Sequenzen am Ende von den beiden Lehrerinnen zu einem gut sieben Minuten langen Video zusammengeschnitten.
Besuch in der Fachhochschule Aachen
Teil der Recherchen, die zunächst im Computerraum der Johannes-Schule online erfolgten, war ein Besuch in der Fachhochschule Aachen, wo die Gruppe unter anderem den Luft- und Raumfahrtingenieur Falk Götten interviewte, der wertvolle Tips für das Holz, die Folie und die Maße des Flugzeugs gab. Zudem wurde im Triebwerklabor ein Windkanal besichtigt und ausprobiert, der den Strömungsverlauf an Gegenständen demonstrierte. „Auch lange Haare kann man fantastisch in den Windkanal halten“, kommentiert Nils mit Kurzhaarfrisur den lehrreichen Ausflug.
Nachdem der erste Versuch, einen flugfähigen Doppeldecker zu basteln, in einer Bruchlandung endete, entschied sich die Gruppe für einen Gleiter aus Balsaholz, der mit Folie in knalliger Farbe ausgeführt wurde. Die ganze Schule war Zeuge, als der Johannes-Flieger am 26. März erfolgreich seinen Jungfernflug absolvierte. Auch das fertige Video ist der Schulgemeinde bereits vorgeführt worden, „damit die von uns etwas über Flugzeuge lernen können“, wie Leon süffisant kommentiert. „Die sind alle neidisch“, freuen sich die Dritt- und Viertklässler schon auf die Reise nach Berlin, wo bei der Siegerehrung am 4. Juni TV-Moderator Malte Arkona („Die beste Klasse Deutschlands“, KiKA) die Siersdorfer Johannes-Schüler bei der Siegerehrung mit dem ersten Preis auszeichnen wird. Die Delegation aus dem äußersten Westen reist schon am Montag per Bahn an, nach der Siegerehrung geht es zurück und am Mittwoch haben die Sieger zur Erholung sogar schulfrei!