Jülich : Schubert und Dvořák: Trio begeistert mit großer Ausdruckskraft
Jülich Ein besonderes Highlight in der Reihe der Schlosskonzerte konnten die Zuhörer erleben. Das Busch Trio, bestehend aus Mathieu van Bellen (Violine), Ori Epstein (Violoncello) und Omri Epstein (Klavier), ist nach dem legendären Geiger Adolf Busch benannt und gehört zu den führenden jungen Ensembles dieses Genres.
Es wurde erst 2012 gegründet und musizierte schon äußerst erfolgreich bei Wettbewerben und Festivals.
Der Abend in der Schlosskapelle war den Werken von Franz Schubert und Antonín Dvořák gewidmet. Ernsthaft und vielseitig im Spektrum ist das Klaviertrio Es-Dur op. 100 von Franz Schubert, mit dem der erste Programmteil bestritten wurde. Schuberts Klavier Trios weisen lyrische, gesangliche und klangsinnliche Momente auf und bergen eine Fülle an harmonischen Überraschungen.
Die vielfältigen Stimmungen wurden leidenschaftlich und voller Temperament von den jungen Musikern wiedergegeben. Lyrisch harmonisch und von intensiver Klangfarbe war der erste Satz, ein auskomponiertes Allegro, geprägt. Das Andante con moto lebte von dem Pathos eines Trauermarsches, wobei Omri Epstein am Flügel der charakteristische Rhythmus oblag und die Zuhörer dem leidenschaftlichen Klagegesang des Cellos lauschen konnte. Das freundliche Gegenthema in der Violine brachte farbliche Frische. Einem kurzen Scherzo folgte das Allegro moderato, das aus 748 Takten besteht. Genial interpretierten die Musiker dieses gewaltige Werk. Die Klangschönheit und Reinheit ihres Spiels und die Feinsinnigkeit ihrer Interpretation zogen die Zuhörer in ihren Bann.
Nicht anders auch bei Antonín Dvořáks Klaviertrio Nr. 3 f-moll op. 65, einem Ausnahmewerk mit gespannt düsterem Ton, kompositorischer und musikalischer Kompliziertheit. Die Musiker entwickelten perfekt die Dramatik des Werkes und arbeiteten das geisterhafte Pianissimo-Unisono der Streicher ebenso wie die gewaltigen Fortissimo Szenen intensiv heraus. Leichte Entspannung ließ der Allegro grazioso Satz zu, der jedoch zum Ende in die Grundstimmung zurückführte.
Feierlich transzendental erklang das Poco Adagio, in der Mathieu van Bellen mit wundervoll verträumten Violin-Kantinelen begeisterte. Intensiv und von hoher Dramaturgie folgte das Allegro con brio,
Das Busch Trio machte dem vorausgeeilten Ruhm alle Ehre. Meisterhaftes Spiel an den Instrumenten, hervorragendes Zusammenspiel, große Ausdruckskraft und feinsinnige Interpretation der Werke zeichnete dieses Ensemble aus. Großer, jubelnder Applaus war ihnen sicher. Mit großer Spielfreude bedankten sie sich mit Zugaben.
Das Konzert wurde von WDR3 aufgezeichnet und wird am 17. Mai ab 20.03 Uhr unter dem Titel „Kammerkonzerte NRW“ ausgestrahlt.