1. Lokales
  2. Jülich

Liederabend in der Schlosskapelle : Romantische Tonsprache ist überwältigend

Liederabend in der Schlosskapelle : Romantische Tonsprache ist überwältigend

Liederabend in der Schlosskapelle widmet sich der musikalischen Pause. Bariton Michael Dahmen gibt Gastspiel in der Heimat.

Zum Start ins neue Jahr ist den Machern der Veranstaltungsreihe „Schlosskonzerte Jülich“ einmal mehr ein großer Wurf gelungen. Die vielen Besucher in der Schlosskapelle der Zitadelle erlebten einen Liederabend mit klassischen Werken von Johannes Brahms und Robert Schumann, der wohl noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Doch wie so oft schon, erwies sich das musikalische Menü, das dem Auditorium kredenzt wurde, als vielfältig, und so wurden ebenso modernere Werke von Richard Faber und Hugo Wolf eindrucksvoll zu Gehör gebracht. Mit dem aus Jülich stammenden Bariton Michael Dahmen und dem Pianisten Christoph Schnackertz war ein vielfach preisgekröntes Duo engagiert worden, das seit der gemeinsamen Studienzeit in Köln eine langjährige wie künstlerisch fruchtbare Freundschaft verbindet.

Pause als Programm

Die Pause – so entnahmen die Zuhörer den Ausführungen Dahmens – stelle diesmal in vielerlei Hinsicht das Zentrum des Programms dar. Denn „der erste Teil endet mit Heinrich Heine, der zweite beginnt mit Heine“. Damit gemeint war Robert Schumanns Liedkreis op. 24 (Heinrich Heine), der das Auditorium vor der Pause in romantisch- verspielte Stimmung versetzte, sowie Richard Fabers Vertonung zu Heines „Tannhäuser“.

Die romantische Tonsprache stellte das Leitthema des rundum gelungenen Abends dar, denn auch der moderne Komponist Hugo Wolf vermochte es mit seiner spätromantischen Tonsprache, seine heißgeliebten Mörike-Lieder zu vertonen.

Der musikalische Funke sprang in jeder Hinsicht von der ersten Minute an auf das Jülicher Publikum über, das sich durch die Schlosskonzerte bereits an ein künstlerisch hohes Niveau gewöhnen durfte. Und so gab es langanhaltenden Applaus, der durchaus mit dem Wunsch nach einem baldigen Wiedersehen mit den beiden Virtuosen verknüpft sein dürfte.

Am 17. März geht die Reihe in die nächste Runde. Die Besucher dürfen sich auf das Dover Quartett freuen, das Werke von Schumann, Dvorak und Barber präsentieren wird.

(René Blanche)