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Reihe "Herbstlesungen" in der Stadtbücherei Jülich

Literarischer Abend : Von „Bella Stella“ bis zu „Ein Buch, das entschleunigt“

Mit der Buchmesse wird Frankfurt „einmal im Jahr zur Welthauptstadt der Ideen“. Dadurch inspiriert, stellten Gisela Kaschluhn und ihre Mitstreiterinnen aus den VHS-Literaturkursen Marianne Lohmer, Gisela Majumder und Mandy Tavernier in der Stadtbücherei Jülich im Rahmen der Reihe „Herbstlesungen“ einen zwar kleinen aber äußerst spannenden Ausschnitt aus der riesigen Fülle an Neuerscheinungen vor.

Erfreulich viele Literaturfreundinnen und auch einige wenige ambitionierte Leser waren der Einladung zur Präsentation der 21 Bücher gefolgt.

„Da es in Frankfurt stets viel zu voll ist, nehmen wir Sie nun einfach mit zur Buchmesse in Jülich“, begrüßte Gudrun Kaschluhn die Gäste und versprach gleichsam als Geheimtipp auch Bücher vorzustellen, „die noch nicht auf den Bestsellerlisten zu finden sind“. Zum Einstieg empfahl sie mit „Bella Stella“ von Brigitte Pasini eine unterhaltsame deutsch-italienische Lebens- und Liebesgeschichte. Leicht lesbare Titel wechselten mit „liebenswürdiger Fantasy“ oder mit Karen Köhlers Debüt „Miroloi“, das in der Literaturkritik sehr kontrovers bewertet wird.

Nicht nur bei den erläuternden Kommentaren von Gudrun Kaschluhn spürten die Zuhörer deren echte Begeisterung fürs Lesen. Wenn Gisela Majumders Urteil über Daniel Mendelsohns „Eine Odyssee“ beispielsweise „Das ist einfach nur fantastisch“ lautete, kam dies glaubwürdig an. Auch vor schwerer Kost machte man nicht Halt. „Man muss immer wieder schlucken“, verriet Mandy Tavernier bei der Vorstellung des packenden Romans von Demian Lienhard „Ich bin die, vor der meine Mutter mich gewarnt hat“, der nur schwer auszuhalten sei.

Als Gegenpol empfahl Marianne Lohmer „Ein Buch, das entschleunigt“. So sei „Graue Bienen“ von Andrej Kurkow zutiefst menschlich, spannend und unterhaltsam zugleich. Bereichert wurde die Palette unter anderem mit gesellschaftskritischen Werken, Kinderbüchern und auch schrägen Storys – hier besonders erwähnenswert „Keiths Probleme im Jenseits“, Linus Reichlins Buch über das Verschwinden einer Generation, das man laut Kaschluhn nicht erzählen könne, man müsse es einfach lesen.

Ein besonderer Dank der Lektorinnen galt den Mitarbeiterinnen der Stadtbücherei und dem Förderverein für die großartige Organisation und Unterstützung. Das Kompliment erwiderte die Leiterin der Stadtbücherei, Birgit Kasberg, gerne: „Vielen Dank für das tolle Lesefutter, das Sie uns immer wieder zur Verfügung stellen.“ Die vorgestellten Bücher sind ab sofort in der Stadtbücherei ausleihbar.

(jago)