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Neue Pläne für die Alte Schule Rödingen

Erweiterung geplant : Neue Pläne für die Alte Schule Rödingen

Die Immobilie der Alten Schule Rödingen ist im Unterhalt für einen Trägerverein zu groß und damit zu teuer. Die Gemeinde will die Schule bald erweitern und hat ausgerechnet, dass der Unterhalt dann besser funktioniert.

Der Weg der Gemeinde Titz in die Zukunft verläuft auf mehreren Wegen. Modernisierung heißt der eine, über den das Ziel Bevölkerungswachstum erreicht werden soll. Das Bewahren des Bewährten ist der andere. „Wir haben 16 Ortsteile, in elf davon gibt es Karnevalsvereine“, sagt Bürgermeister Jürgen Frantzen und sieht darin seiner Aussage nach eine bewahrenswerte Tradition, die auch für Neu-Bürger attraktiv ist, weil sie genau das suchen: eine Dorfgemeinschaft. Und die braucht im Fall von Rödingen eine Heimat.

Zum größten neuen Bewahrungsprojekt in der Gemeinde Titz könnte bald die Alte Schule in Rödingen werden. Die Thematik enthält eigentlich ein Problem, sogar mehrere. Mit der Lösung, die Rat und Verwaltung jetzt verfolgen, könnten alle Probleme gelöst werden. Die Alte Schule wird dann zum Dorfgemeinschaftshaus und zum wichtigsten Veranstaltungssaal für Rödingen, Höllen und Bettenhoven. Einen privat betrieben Saal mit Platz für Schützen oder Karneval gibt es nicht mehr, die Vereine müssen Zelte mieten, in denen sie den Ausschank nicht selbst vornehmen können. Deswegen sollen die beiden alten Bestandsgebäude mit einem Neubau erweitert werden, der Platz für das große Vereinsleben lässt. Des Problems zweiter Teil: Das Betreiben der Alten Schule als Dorfgemeinschaftshaus ist für einen Trägerverein zu teuer, weil die Immobilie schlicht zu groß ist.

Und deswegen will die Gemeinde die Alte Schule noch größer machen mit einem Anbau und die Bestandsgebäude aufwerten. „Mit der Miete, die die Vereine für den Veranstaltungsraum bezahlen, könnte der Verein die gesamte Alte Schule quersubventionieren“, sagt Frantzen. Die Verwaltung habe das durchgerechnet und festgestellt, dass alle gewinnen. Die Vereine, weil sie mit einem Saal günstiger wegkämen als mit einem jedes Mal neu aufgebauten Zelt und zudem einen festen Saal hätten, und der Trägerverein, weil er die Alte Schule mit den Mieteinnahmen bezahlen könnte.

Die Rechnung funktioniert aber nur, wenn es der Gemeinde gelingt, mit dem Projekt in das Bundes-Förderprogramm „Soziale Integration im Quartier“ aufgenommen zu werden. Derzeit schätzt die Verwaltung den Förderbedarf auf rund eine Millionen Euro, möglicherweise auch mehr. 90 Prozent davon könnten gefördert werden. „Das Konzept, die Alte Schule aufzuwerten, ist mit den Vereinen abgestimmt“, sagte Frantzen. In der vergangenen Woche hat auch der Gemeinderat einstimmig zugestimmt. Bis Ende Februar soll der Förderantrag erarbeitet und gestalt werden. Bis zu den Sommerferien soll eine Entscheidung bezüglich der Förderung fallen.

Sollte die positiv ausfallen, dann sei es laut Frantzen denkbar, dass 2020 mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann.