Seniorenwohnanlage Schirmer-Quartier : Nachfrage übersteigt Angebot
Jülich Die Seniorenwohnanlage der Gut-Köttenich-Gruppe soll planmäßig im Sommer fertig werden. Bis Anfang Januar können sich Interessenten noch melden.
Am Standort der ehemaligen Jülicher Stadthalle an der Düsseldorfer Straße stehen beim Bau der neuen Seniorenwohnanlage Schirmer-Quartier aktuell das Dach und die Fenster auf dem Programm. Große Teile des Gerüstes dürften noch vor Weihnachten entfernt werden, bevor es dann mit dem Innenausbau weitergeht.
Der U-förmige Gebäudekomplex soll wie geplant Mitte des nächsten Jahres fertig werden. Ende Juni möchte die Gut-Köttenich-Gruppe das Gebäude übernehmen, im Juli könnten dann die ersten Bewohner einziehen, sagt Geschäftsführerin Birgit Strack. Wer das sein wird, entscheidet sich erst im kommenden Jahr. Zwar übersteigt die Nachfrage schon jetzt das Angebot, aber Interessenten werden noch bis Anfang Januar vorgemerkt. Erst dann werden konkrete Gespräche geführt.
Der Aldenhovener Raoul Pöhler hat mit seinem Unternehmen Protector GmbH 25 Millionen Euro in das Wohnquartier investiert, Gut Köttenich pachtet es und wird dort 80 vollstationäre Pflegeplätze, 28 Wohnungen mit Service und eine ambulante Demenzwohngruppe mit neun Plätzen anbieten. Die ambulanten Dienstleistungen werden von der Schwestergesellschaft Schönes Leben Ambulante Pflege Rheinland erbracht. Im Erdgeschoss sollen Frisör, Restaurant und Café auch für externe Gäste zur Verfügung stehen.
Von der zentralen Lage und gerade der Nachbarschaft des Schirmer-Quartiers ist Birgit Strack mehr als begeistert. „Etwas besseres als die Schule hätte uns nicht passieren können, da ist immer was los“, sagte sie mit Blick auf den belebten Propst-Bechte-Platz. Der Anblick der tobenden Kinder habe so manchen Interessenten die Räumlichkeiten zur Straße hin bevorzugen lassen, erzählt sie. Nach hinten raus soll ein grüner Innenhof angelegt werden. Mit der Ertüchtigung der nahegelegenen Sportfläche für Senioren und Jugendliche sei aber auch bei der naturnäheren Rückseite des Komplexes mit einer Belebung zu rechnen, kündigte Bürgermeister Axel Fuchs an.
Neben dem Wohnangebot für Senioren sieht Strack auch Vorteile für die Stadt Jülich: Einerseits wird der bisherige Wohnraum der Bewohner frei und vielleicht sogar für junge Familien verfügbar. Andererseits werden innenstadtnah 120 neue Arbeitsplätze entstehen, mehrheitlich in Pflege und Betreuung, aber auch in anderen Bereichen. Der Fachkräftemangel werde jedoch zur Folge haben, dass man in der stationären Pflege ein bis anderthalb Jahre bis zur Vollbelegung brauchen werde, erklärte die Geschäftsführerin.