Aldenhoven : Machbarkeitsstudie: Sanierung des Rathauses steht auf der Agenda
Aldenhoven Am Rathaus scheiden sich im Aldenhovener Gemeinderat die Geister. Das war auf der jüngsten Ratssitzung zu spüren, während der eine gute halbe Stunde lang eine Machbarkeitsstudie zur ressourceneffizienten Sanierung des Verwaltungsgebäudes diskutiert wurde.
Bürgermeister Ralf Claßen setzte sich für die Studie ein, finanziert im Umfang bis zu 10 000 Euro durch die Entwicklungsgesellschaft Indeland und die Aachener Stiftung Kathi Beys. Sie soll in Kooperation mit dem Holz-Kompetenzzentrum Nettersheim. erfolgen Gleichzeitig liege die geplante Sanierung der Heizung im Rathaus auf Eis, da sich eine mögliche Sanierung auf deren Dimensionierung auswirken werde.
Mit der Wahl des Kooperationspartners sei noch keine Vorentscheidung über die Art der Sanierung getroffen, versicherte Bauamtsleiterin Anita Klotz auf Nachfrage von SPD-Fraktionschef Udo Wassenhoven, der gleichzeitig fragte, wie lange Verwaltung und Rat das Gebäude überhaupt noch nutzen werden, oder ob der Umzug in eines der frei gewordenen oder werdenden Schulgebäude nicht günstiger und auch sinnvoller wäre. „Die Mauern stehen noch lange“, referierte Klotz die hohe Qualität der Grundsubstanz, die das Rathausgebäude auszeichne.
Dass gleichwohl eine Sanierung notwendig ist, unterstrich der Bürgermeister. Bei der jüngsten arbeitsmedizinischen Begehung sei von den Prüfern festgestellt worden, dass die Situation im Gebäude nicht haltbar sei. „Wir haben es nicht geschafft, die Dinge auf den Weg zu bringen und vernünftige Bedingungen zu schaffen“, klagte Claßen, der natürlich weiß, dass seine Mitarbeiter angesichts von Einfachverglasung und mangelnder Dämmung unmittelbar unter heißen Sommern und kalter Zugluft im Winter leiden.
Zuvor hatte FWG-Fraktionsvorsitzender Dieter Froning an eine Machbarkeitsstudie zu verschiedenen Varianten von 2008 erinnert und die nachfolgende bis 2010 dauernde politische Diskussion der Vorschläge. Als 2010 ein Unternehmen ein finanziell sehr attraktives Sanierungsangebot unterbreitete, habe der Gemeinde das Geld für die Umsetzung gefehlt. Mit der Studie in der Schublade sei er „nicht glücklich mit dem Vorschlag“, eine weitere Studie anzuleiern.
Auch CDU-Sprecher Georg Krapp erwartet zwar ein „spannendes Ergebnis“, kann aber nicht einschätzen, welche Nutzungsdauer für das Rathaus noch anzusetzen ist. Es sei auch nicht klar, welche Möglichkeiten überhaupt bei der Studie betrachtet werden.
Während Monika Müller (Bündnisgrüne) ergänzend vorschlug, das Rathaus mit seiner interessanten Architektur in die Denkmalliste eintragen zu lassen, brachte Bürgermeister Claßen die Chance ins Spiel, aus einem Fördertopf Vorschläge erarbeiten zu lassen, die dazu beitragen, einen anderen Fördertopf für die daraus resultierende Maßnahme anzuzapfen (siehe dazu auch nebenstehende Erläuterung zum Kommunalinvestitionsförderungsgesetz NRW).
Mit dem Vorgehen, zusätzliches Wissen auszuschöpfen, das belastbare Entscheidungsgrundlagen liefert, mochte sich auch Dieter Froning anfreunden, während Udo Wassenhoven versuchte, einen Beschlussvorschlag zu formulieren, der alle Aspekte vereint und einstimmig verabschiedet wurde.