„Kunst verbindet Menschen und Nationen“ : Zur Eröffnung spielt der „Frittenchor“
Linnich „Kunst verbindet Menschen und Nationen“. Mit diesen Worte führte Luzia Schlösser, Leiterin des Glasmalerei-Museums Linnich, „des einzigen Flachglasmuseums Deutschlands“, in die „Matinee für Ohren – Augen – Gaumen“ ein.
Mit dem Hinweis auf die Internationalität der Kunst deutete sie auf den dritten Teil der Matinee, in der Fotograf Dieter Grins durch seine Fotoausstellung „Unterwegs im schwedischen Glasriket“ führte. Gemeint sind die berühmten Glashütten der Glasbläser im Südosten von Småland, die inzwischen ums Überleben kämpfen. Die Gegend heißt auf schwedisch „Glasriket“. Abgebildet sind etwa farbenprächtige Flachglasscheiben aus dem Museum „VIDA“ auf Öland, das den angesehenen schwedischen Glaskünstlern Ulrica Hydman-Vallien und Bertil Vallien jeweils einen Gebäudeflügel widmet, kunstvolle Glasgravuren oder besondere Glasskulpturen in Verbindung mit Materialien wie Eisen.
Ein besonders beeindruckendes Ergebnis der Spurensuche von Dieter Grins und seiner Frau Gertrud in Schweden ist die Tatsache, das selbst Gebrauchsglas in den Glashütten Schwedens hergestellt und somit keine maschinell gefertigte Ware, sondern Kunsthandwerk ist.
Die außergewöhnliche Fotoschau ist bis zum 11. August im Museum zu sehen.
Eröffnet wurde die Matinee mit einem Ohrenschmaus der besonderen Art. Der siebenköpfige Kölner „Frittenchor“, der gerne nach seinen Proben auf eine ordentliche Portion Fritten zurückgreift, begeisterte mit beschwingter, klangreiner A-capella-Musik. Dargeboten wurde sie mit viel Gestik und Mimik und durchsetzt von einer ordentlichen Portion Humor und einigen Überraschungsmomenten wie dem plötzlichen Anspielen quietschender Plastikpfeifen. Quer durch diverse Zeitepochen sang sich das Septett durch Oldies, Swing und Pop, alte Gassenhauer, Filmmusik oder ein außergewöhnlich arrangiertes, internationales Volksliederrepertoire.
Im ersten Song „Es sei denn, es gibt Fritten“, klärte das Ensemble, das augenzwinkernd „heute hier in Linnich seine internationale Karriere starten will“, die Frage „Warum Frittenchor?“, zur Melodie von „Aber bitte mit Sahne“ von Udo Jürgens. Viel Applaus ernteten unter vielem anderen auch drei Volkslieder, je eins aus der Schweiz und aus England, letzteres in Mittelhochenglisch, und ein „Loblied auf die Patronin der Bergarbeiter“, die Heilige Barbara. Wer da ein altes pathetisches Stück erwartet hatte, lag falsch.
Es handelte sich um ein humorvolles Arrangement des Pop-Hits „Barbara Ann“ von den Beach Boys. Veranstalter der Matinee waren der Frauenstammtisch Linnich, der unter anderem viele silberne Platten mit appetitlichen Gaumenfreuden servierte, und der Stadtmarketingverein.