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Jülich: Lindenallee in sonniger Nische

Jülich : Lindenallee in sonniger Nische

Die Jülicher SPD will der Stadtentwicklungsgesellschaft (SEG) Jülich ein Marketing-Instrument an die Hand geben, um die Grundstücke im zweiten Abschnitt des Baugebiets Lindenallee besser verkaufen zu können.

Dies sagte der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Harald Garding im Ausschuss für Planung, Umwelt und Bauen.

Der dort entstehende Wohnraum, so der Antrag der Genossen, soll durch Vorgaben im Baurecht zur Solarsiedlung werden. Das bedeutet, dass gegenüber Bauherren festgeschrieben werden würde, dass Solartechnologie zur Wassererwärmung und Stromgewinnung anzuwenden ist.

Der Wärmebedarf müsste mit Nah- und Fernwärme, Kraft-Wärme-Kopplung oder erneuerbaren Energien gedeckt werden. Zudem wären zur Verbesserung der Energiebilanz fossile Energieträger (Kohle und Öl) ausgeschlossen. Auf diese Weise könne die SEG „den weit hinter den Erwartungen liegenden Verkauf an Wohnbauflächen ankurbeln”, heißt es als Begründung.

Mit dem Ausweis als Solarsiedlung könne vor allem jungen Familien ein sehr attraktives Angebot gemacht werden. Es gehe nicht nur um „zukunftsweisende ökologische Standards ”, sondern auch um wichtige Sparpotentiale bei den Energiekosten. Hierbei berufen sich die Sozialdemokraten auch auf die von der Bezirksregierung Köln in Auftrag gegebene Studie „Analyse der Auswirkungen auf die Regionalwirtschaft durch eine geänderte Widernutzbarmachung des Tagebaus Inden II”, die von der Prognos AG gefertigt wurde.

Wettbewerbsvorteil

Angesichts des Wettbewerbs und des zu erwartenden Überangebots von Baugründstücken „im ländlich strukturierten Kreis Düren” sei es demnach wichtig, nicht den Haustyp, „sondern das Image des Standorts zu entwickeln”. Verwiesen wird dabei aus das „50-Solarsiedlungen-Programm der NRW-Landesregierung”. Weiter argumentiert die SPD, die Stadtentwicklungsgesellschaft könne für die Flächen „wegen der unmittelbaren Nachbarschaft zum Solarthermischen Versuchskraftwerk ein Image des Standortes mit Alleinstellungsmerkmal entwickeln und beispielsweise mit dem Slogan Wohnen im Sonnenturm bewerben”.

Kein Personal

Beigeordneter Martin Schulz fühlte sich als Vertreter der Verwaltung für nicht in erster Linie zuständig. In der Verwaltung gebe es kein Personal, das in der Lage sei, einem Bauinteressenten genau zu erklären, was eine Solarsiedlung ist und was man braucht bzw. wie das gefördert wird. Der Eigentümer des Areals sei die SEG. Jürgen Laufs (Grüne) verwies hier auf die Fachkompetenz des Solarinstitutes der Fachhochschule und des Forschungszentrums. Diesen Vorschlag wertete Schulz als gut.

Ausschussvorsitzender Erich Gussen (CDU) meinte, es sei zu prüfen, „ob sich so etwas überhaupt rechnet”. Matthias Hoven (JüL) hielt entgegen: „Wenn wir das Baugebiet als Solarsiedlung festlegen, verkaufen wir womöglich noch weniger Grundstücke.” Eventuell sei ein anderes Baugebiet sinnvoller. Man wird also noch sehen.