Jülich : „Kunst gegen Bares“ im KuBa: Wer hat das vollste Schwein?
Jülich Das Prinzip ist eigentlich ganz einfach. Man erwirbt zu einem relativ kleinen Preis eine Eintrittskarte und bekommt Bühnenkunst vom Feinsten geboten. Sänger, Musiker, Tänzer, Akrobaten und Comedian, je nachdem welche Künstler der Veranstalter gerade engagiert hat, geben sich die Klinke in die Hand, und am Ende ist es der Zuschauer, der die Darbietungen in klingender Münze honoriert.
Auf diese Weise gibt er seine Wertung ab. „Kunst gegen Bares“ nennt sich diese Veranstaltungsform, die sich in den größeren Städten wachsender Beliebtheit erfreuen, doch in Jülich tut man sich damit noch etwas schwer. Seit September lädt Daniel Kus, der den Abend auch moderiert, einmal monatlich zu Kunst gegen Bares in den Kuba ein. Andere Veranstaltungen organisiert er in Aachen, Düren, Nideggen und Erkelenz, doch nun überlegt er, in Jülich dieses Programm mit dem Finale im Juni auslaufen zu lassen.
Doch zunächst einmal hieß es wieder „Kunst gegen Bares“, und Thomas Maliersch aus Wien, Michael Marx und Nicole Piontek aus Bonn, Lena Kupke aus Köln, Fabian Haupt aus Düsseldorf und Berhane Berhane aus Nürnberg stellten sich den kritischen Augen und Ohren des Publikums. Musik war im Programm ebenso vertreten, wie Comedy und für die meisten Nachwuchskünstler war es eine wunderbare Gelegenheit, Bühnenerfahrung zu sammeln.
Bühnenerprobt
Berhane Berhane mit seiner Stand-up Darbietung, bei der es um die Polizei, das Verhältnis der Deutschen zu Ausländern und ähnlichen Themen ging, hatte den übrigen Akteuren da schon einiges voraus. Er war bei so bekannten Sendungen wie Nightwash schon zu sehen. Kein Wunder, dass am Ende der Show sein Sparschwein am besten gefüllt war und er zum Kapitalistenschwein des Monats ausgerufen wurde. Er wird damit auch beim Finale im Juni, bei dem sich alle Sieger der Veranstaltungsreihe wiederfinden, mit dabei sein.
Auf den zweiten Platz gelangte der Singer Songwriter Fabian Haupt, der mit seinen selbst komponierten Liedern das Publikum überzeugte. Über Telenovelas und die verzweifelte Suche einer Single-Frau nach dem Mann fürs Leben ließ sich Lena Kupke aus und kam damit auf den dritten Platz. Über große Gefühle und kleine Alltäglichkeiten sang Nicole Piontek und Thomas Maliersch hatte Lieder über seine „schwere“ Kindheit in Wien verfasst.
Einmal andere Wege ging Michael Marx. Der gebürtige Schwabe arbeitete ebenfalls seine Kindheit im Ländle auf. Comedy kombinierte er mit Comiczeichnungen, was der ganzen Sache noch einen besonderen Reiz gab. So war für nahezu jeden Geschmack etwas dabei, und wer sich nicht für einen Künstler entscheiden wollte oder konnte, der durfte das Solidaritätsschwein füttern, dessen Inhalt unter den sechs Akteuren aufgeteilt wurde.