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Das Baugebiet am See: Inden plant Schophovens Zukunft

Das Baugebiet am See : Inden plant Schophovens Zukunft

Im Rahmen der Weiterentwicklung des Indener Ortsteils Schophoven hin zum zukünftigen See steht der nächste formale Schritt an: Das Bauleitplanverfahren für das Baugebiet Bartholomäuspfädchen soll eingeleitet werden.

Der Ausschuss für Gemeindeplanung und -entwicklung hat das Thema am Donnerstag (18 Uhr, Ratssaal) auf seiner Tagesordnung. Ressourceneffizienz und Kreislaufgerechtigkeit haben sich die Gemeinde Inden, die Faktor-X-Agentur und das Rebau-Projekt bei der Entwicklung dieses Baugebietes auf die Fahnen geschrieben.

Aber nicht nur unmittelbar an der zukünftigen Seekante soll sich in Schophoven etwas tun. Der Ort soll auch besser an die Rurtalbahn angebunden werden. Schon bei einer Bürgerbefragung der Gemeinde Inden mit dem Förderprojekt Rebau im vergangenen Jahr hatte sich anhand der Rückmeldungen aus der Bevölkerung klar abgezeichnet, dass eine bessere Anbindung gewünscht ist. „Noch sind alle aufs Auto angewiesen“, erklärt Indens Strukturwandelmanagerin Janika Ketzler. Zukünftig soll aber zum Beispiel der zwei Kilometer lange Weg von der Dorfmitte zur Rurtalbahn in Selgersdorf für Radfahrer attraktiver und sicherer werden.

Ansprechender soll auch der Platz in der Dorfmitte werden: Neue Bepflanzung und neue Sitzgelegenheiten sollen zum Verweilen einladen und die Dorfgemeinschaft fördern. Auf eine Förderungszusage der Bezirksregierung wartet derzeit das Leader-Projekt um ein rollendes Mini-Café: Auf Basis von ehrenamtlichem Engagement könnte zukünftig eine Art Nachbarschafts-Kaffee-Fahrrad in Schophoven, Bourheim und Kirchberg Station machen.

Verbunden wird die Dorfmitte über eine „prominente Achse“, wie Ketzler sagt, mit dem Zukunftsquartier Bartholomäuspfädchen, das nahe der Seekante entstehen wird. Von dort wird es eine weitere Achse, eine Grünverbindung zwischen See und Gut Müllenark, geben, die zu einem Erholungs- und Erlebnisort werden soll.

Die aktuelle Planung beruht zum großen Teil auf den Überlegungen der Architekturstudentin Merle Yilmaz, deren Entwurf im Rahmen eines Wettbewerbes zum Sieger gekürt worden war. Anschließend hatte nicht nur die Gemeinde Inden die Pläne von Yilmaz gekauft, sondern Yilmaz wurde auch vom zuständigen Aachener Architekturbüro HJP Planer als studentische Mitarbeiterin angestellt, um bei der Umsetzung ihrer Ideen mitzuarbeiten.

Schon jetzt steht das Team im Rathaus im engen Austausch mit den Schophovenern. Es bestehe großes Interesse bei den Bürgerinnen und Bürgern, sagt Ketzler. Besonders wichtig sei ihnen, dass es Baugrundstücke für junge Menschen aus dem Dorf gebe. Die Vergabekriterien seien noch von der Politik festzulegen, ergänzte dazu Bürgermeister Stefan Pfennings (UDB). Die Planungs- und Erschließungskosten müsse die Gemeinde auf die Grundstückskosten umlegen, erklärte er, betonte aber, dass die Gemeinde dabei nicht gewinnorientiert vorgehe.

Ein zeitliches Ziel könne er zum jetzigen Zeitpunkt nicht nennen, da das Bauleitverfahren sehr komplex sei. Fest steht aber, dass es oberste Priorität sei, alle Grundstücke direkt am See in öffentlicher Hand zu lassen und nicht zu privatisieren. „Wir wollen keine Situation wie am Starnberger See, wo es private Grundstücke direkt am Wasser gibt, sodass sie nicht für die Allgemeinheit zugänglich sind“, sagte Pfennings.

Entstehen werden im Bartholomäuspfädchen rund 30 Wohneinheiten auf unterschiedlich großen Grundstücken – darunter nicht ausschließlich Ein-Familien-Häuser, sondern auch Reihenhäuser und sogenannte Kettenhofhäuser, die in L-Form angelegt sind. Bei allen Gebäuden soll die dörfliche Struktur des Ortes aufgegriffen und fortgeführt werden.