Jülich : HipHop ist besser als „abhängen”
Jülich „Leidenschaftliches HipHop-Tanzen” beschreibt „Cheftrainerin” Victoria Fernando den Kurs, den die 20-Jährige mittwochs zwischen 18 und 20 Uhr im Jülicher Bonhoeffer-Haus anbietet. Hier sei viel Platz, eine gute Anlage, und die Leiterin Steffi kümmere sich gut um die Jugendlichen, bekräftigt die 17-jährige Sarugha. Außerdem könne sich nicht jeder einen Tanzkurs leisten.
Das Motto heißt „Free-Style”: Jeder kann seine eigenen Ideen einbringen, die er oder sie selbst ausgedacht oder bei Profis wie Tommy the Clown, Ciara, Usher oder Janet Jackson abgeschaut hat. Das Angebot der Offenen Jugendeinrichtung ist kostenlos.
Gemeinsam wird dann eine eigene Choreographie erarbeitet. Ein ähnlicher „Free-Style” herrscht auch im Umgang miteinander. „Es gibt keine Regeln, dass nur eine bestimmte Art von Leuten hier rein darf”, unterstreicht Sarugha. Keinerlei Regeln? Doch, die gibt es im Bonhoeffer-Haus, wie Sahaana (14) bestätigt: „Man muss sich sozial verhalten.” Respekt werde eingefordert. Sarugha: „Man sollte Respekt vor jedem Menschen haben.”
„Es ist besser, als auf der Straße herumzuhängen”, sagt Sarugha. Genau das ist häufig der Alltag der Jugendlichen, im Sommer auf dem Schlossplatz oder im Freibad, im Winter bei Burger King oder im Internet-Café „Route 66”. Manchmal tanzen sie auch auf der Straße vor der Kirche, erzählt Danny.
Einmal sind Mitglieder des Workshops dort drinnen bereits aufgetreten - anlässlich der Nacht der offenen Kirchen am 1. September. Basierend auf diesem Erfolg ist eine HipHop-Veranstaltung in Kooperation mit der Streetworkerin Karin Heinrichs geplant. Wer interessiert ist, kann sich bei Steffi Arndt, Telefon 02461 1325, melden.