Buntes Programm : „Handgemachter“ Karneval bei der närrischen Sitzung in Welz
Welz Das kleine Dorf in den Welzer Alpen hat wieder einmal bewiesen, dass „handgemachter“ Karneval möglich ist. Die IG Welzer Karneval stellte ein buntes Programm für die Welzer Jecken auf die Beine.
Unterstützung erhielten sie dabei von den Tanzgruppen Strohfeuer und Sunlights aus Ederen und der Gesangsgruppe Bremsklötz aus Düren. Die Stadtgarde Linnich mit Kommandant Ulli Meuser, Tanzpaar und dem Tanzcorps des AKV war wie seit über 25 Jahren ebenfalls wieder in Welz.
Bei den Welzer Eigengewächsen überraschten einige karnevalistische Neuentdeckungen. So stand das Duo Hans Schmitz und Toni Schunck mit einem humorvollen Zwiegespräch zum ersten Mal auf der Bühne. Nach einer bunten Hitparade berichtete der „Hausmeister“ H.-P. Pelzer lebhaft von seinem Kuraufenthalt in Bad Watt.
Auf humorvolle Art wurde dann dem närrischen Volk erklärt, wie der moderne Mensch heutzutage aus dem Leben scheidet: nämlich mittels Flugthrombose. Das alte Ehepaar Gene Mörschel und Waltraud Göbel simulierte zu diesem Zweck den 13-stündigen Flug von Welz nach Hongkong in seinem Wohnzimmer.
Dann wurde eine musikalische Neuinterpretation des Märchens Rotkäppchen und der böse Wolf zum Besten gegeben. Nach einigen wirklich neuen Gedanken zum Ablauf der Geschichte schoss der mutige Jäger selbstverständlich daneben, aber dafür wurde der von der Großmutter mit ihrem Gehstock traktierte Wolf von einem Traktor überfahren. Wie das auf dem Lande eben geschehen kann.
Mit Livegesang eroberte das Trio Claudia van Eys mit ihren Töchtern Romina und Michelle die Herzen der Jecken. Die drei Newcomer wurden stürmisch beklatscht und durften die Bühne ohne Zugabe nicht verlassen.
Für Stimmung sorgten zum Abschluss die Welzer Jonge nach längerer Bühnenabstinenz. Das Sextett wurde vom eigenen Fanclub und zahlreichen Groupies energisch angefeuert.
Durch die viereinhalbstündige Sitzung führte wieder das bewährte Moderatorenduo Toni Schunck und Fred Wachtmeister mit launigen Bemerkungen und Überleitungen.
Nach diesem gelungenen Auftakt zum Karneval freuen sich die Welzer Jecken auf ihren achten Nachtzug, der auf Betreiben des Kreises beinahe nicht zustande gekommen wäre. Nur mit Hilfe der Stadtverwaltung Linnich konnten die Organisatoren doch noch eine Genehmigung erwirken. Fahrzeuge, die größer als 3,5 Tonnen sind, dürfen allerdings nicht mitfahren. Für angemeldete Gruppen mit ihren bereits vorbereiteten Wagen ist das zwar eine Enttäuschung, für den Welzer Nachtzug könnte es aber auch eine Chance auf mehr karnevalistische Fußgruppen und bunteres Straßentreiben sein.
Wer an diesem Spektakel teilhaben möchte, sollte frühzeitig anreisen, am besten ohne Auto. Im Ort sind nur beschränkt Parkplätze vorhanden. Sie werden den Besuchern von Ordnungskräften zugewiesen. Die Kreisstraße zwischen Ederen (Ortsausfahrt Höhe Autlackiererei Peters) und Rurdorf (Einfahrt L 228 auf die K 12 – Zur Frack) wird spätestens ab 18 Uhr komplett gesperrt. Eine frühere Sperrung erfolgt, falls die Parkmöglichkeiten in Welz ausgeschöpft sein sollten. Weiterhin weist die IG darauf hin, dass zwischen Ederen und Welz und zwischen Rurdorf und Welz beidseitig absolutes Halteverbot besteht. Diese Regelungen ermöglichen Rettungs- und Einsatzfahrzeugen einen freien Zugang nach Welz.