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St.-Elisabeth-Krankenhaus Jülich: Gerade Ältere spüren den Hitzestress

St.-Elisabeth-Krankenhaus Jülich : Gerade Ältere spüren den Hitzestress

„Bei Hitze brechen Fronten ein, die eh schon belastet sind“, sagt Uwe Domogalski, Leitender Oberarzt am Jülicher Krankenhaus. Dabei spielt auch Covid eine Rolle.

Die höheren Temperaturen haben sich im St.-Elisabeth-Krankenhaus in Jülich auch in etwas erhöhten Patientenzahlen niedergeschlagen. Uwe Domogalski, Leitender Oberarzt der Inneren Medizin, berichtet von einigen hochbetagten Menschen, die in häuslicher Pflege oder im Pflegeheim zu schwach zum Trinken oder allgemein geschwächt waren. „Da sind oft deutliche Symptome einer Austrocknung zu bemerken, die sich auch in Nierenversagen ausdrücken können“, sagt der Mediziner.

Dank intravenöser Infusionen gehe es den Patienten dann mal schneller, mal langsamer wieder besser, so dass sie selbst – oder im Fall von Pflegebedürftigen mit Hilfe – wieder trinken können. Das Pflegepersonal sei deshalb bei hohen Temperaturen stärker als sonst gefragt, weil häufiger Getränke angereicht werden müssten, um den vermehrten Flüssigkeitsbedarf der Patienten zu decken. Deshalb sei das Wetter für die Patienten aber auch für die Belegschaft eine spürbare Belastung, sagt Domogalski.

Besonderes Augenmerk hat sein Team auf die Menschen gelegt, die zur ambulanten Chemotherapie gekommen sind. Da diese schon bei normalen Temperaturen für den Körper belastend ist, bekamen die Patienten extra kühlere Räume.

Uwe Domogalski ist Leitender Oberarzt der Inneren Medizin am St.-Elisabeth-Krankenhaus in Jülich.
Uwe Domogalski ist Leitender Oberarzt der Inneren Medizin am St.-Elisabeth-Krankenhaus in Jülich. Foto: N. Schmitz

Der Oberarzt berichtet auch, dass im Jülicher Krankenhaus vermehrt ältere Patienten behandelt werden, die eigentlich ihre Corona-Erkrankung schon überstanden hatten, nun aber mit der Hitzebelastung so etwas wie das Post-Covid-Syndrom entwickeln. „Bei Hitze brechen Fronten ein, die eh schon belastet sind“, sagt Domogalski und meint damit, dass die Temperaturen eine Verschlechterung eines sowieso schon geschwächten Organsystems bewirken können. Die Austrocknung, die Veränderung im Elektrolythaushalt und Blutdruckentgleisungen sind Folgen, die der Hitzestress auf den Körper haben kann.