Benefizkonzert für die Kriegsopfer : Die Ukraine als musikalischer Mittelpunkt
Linnich In Gedanken waren die Musiker und Zuhörer des Benefizkonzerts in Linnich bei den ukrainischen Kriegsopfern. Auch musikalisch stand ihr Heimatland im Mittelpunkt.
Es ist schön, wenn Menschen sich zusammenfinden, um zu musizieren und für andere ein Konzert zu geben. Noch schöner ist es, wenn der Erlös eines solchen Events für einen guten Zweck gespendet wird. Thomas Mattias Offergeld, Sven Meineke, Julia Haak und Holger Koch gestalteten in der Linnicher St. Martinus Kirche ein Benefizkonzert für die Menschen aus der Ukraine, deren Leben durch Krieg und Flucht voller Leid ist.
„ Ich bete an die Macht der Liebe“, das schlichte Lied wurde von dem ukrainischen Komponisten Dimitry Bortniansky (1751-1825) als Trauergesang geschrieben, ist heute gleichsam ein Symbol für die Liebe, für Nächstenliebe und Achtung vor den Menschen, die mit uns auf diesem Planeten leben. Dieses Lied wurde zum thematischen Mittelpunkt der musikalischen Stunde. Während es erklang, konnten die Zuhörer ihre persönlichen Bitten auf kleine weiße Friedenstauben aus Papier schreiben und diese dann an einen Strauß aus Zweigen hängen, die Ostern erblühen werden.
Um diese schöne Idee, die von den Besuchern gerne aufgegriffen wurde, rankte sich ein Blumenstrauß an Melodien, die diese Gedanken und Bitten aufnahmen. Thomas Matthias Offergeld ließ an der Orgel Johann Sebastian Bachs „Wo soll ich fliehen hin“ BWV 646 erklingen, ein ergreifendes, eindringliches Werk, dem das „Sheep may safely Graze“ in einer Bearbeitung für vier Hände folgte und gemeinsam mit Sven Meineke (Klavier) musiziert wurde. Verstärkt wurden die musikalischen Gedanken durch die vorgetragenen Seligpreisungen aus der Bergpredigt, in der Jesus uns Zuspruch gibt: „Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Töchter und Söhne Gottes genannt werden“ (Mt 5,9).
Holger Koch an der Orgel spielte thematisch passend von KDM Matthias Nagel (1958 geb.) die „Toccata für die Ukraine“ . Die romantisch melodiöse Elegie von Valery Saparov (1947 geb.) wurde am Klavier von Julia Haak vorgetragen. Umrahmt wurde die musikalische Stunde von den gemeinsam gesungenen Strophen der zwei Kirchenlieder „Unfriede herrscht auf der Erde“ und „Segne Du Maria“, die passend gewählt wurden.
Zum Abschluss des Programms erklang eine Improvisation im barocken Stil über die Melodie der ukrainischen Nationalhymne.
Die Musiker hatten ein Programm gestaltet, das berührte und die Zuhörer in Gedanken mitnahm zu den Menschen der Ukraine und dem Leid, das der Krieg verursacht. Sie musizierten mit großem Können und Engagement und wurden mit viel Applaus bedacht. Das Konzert wird noch einmal am 10. April in der St. Martinuskirche in Aldenhoven aufgeführt.