Erstkommunion im Kreis Düren : Auch die Kinder beten virtuell
Kreis Düren Die Pandemie hat auch Auswirkungen auf die Erstkommunion. Die soll am Wochenende in Linnich gefeiert werden. In Düren und Jülich gibt es Termine später im Jahr.
Die Erstkommunion des Kindes ist für viele Familien ein wichtiges Ereignis. Doch auch die Kommunion ist in der Region nicht von der Coronavirus-Pandemie verschont geblieben und findet deshalb dieses Jahr coronabedingt größtenteils nicht rund um Ostern statt. So feiert die St. Martinus Gemeinde aus Linnich beispielsweise erst am 24. und 25. April mit 20 Grundschulkindern die Erstkommunion.
Nachdem im letzten Jahr aus organisatorischen Gründen die Feierlichkeiten komplett ausfallen mussten, hat das Warten nun ein Ende. In diesem Jahr kann in Kleingruppen unter Hygienevorschriften in der Kirche eine Messe stattfinden. Der traditionelle Zug der Kommunionskinder durch Linnich und große Familienfeste im Anschluss müssen aber ausfallen. „Die Feier ist natürlich sehr reduziert im Vergleich zu vorher“, erzählt Gemeindereferentin Marion Lahey, „aber diese Reduktion ist nicht unbedingt ein Mangel. Es kann vielleicht auch zu einer Rückbesinnung auf den eigentlichen Sinn der Erstkommunion führen.“
Die Veränderungen schmälern die Vorfreude der Kinder aber keineswegs. „Sie sind schon ganz heiß auf dieses Fest und deshalb ist es auch wichtig, dass es dieses Jahr nicht unter den Tisch fällt.“
In anderen Gemeinden im Kreis Düren sieht es ähnlich aus. Die Pfarrei St. Lukas in der Dürener Innenstadt hat die Erstkommunionen sogar auf Mitte Juni verlegt. „Es ist natürlich trotzdem noch eine gewisse Unsicherheit da, ob es wirklich stattfinden kann“, äußert Pastor Hans-Otto von Danwitz aus Düren seine Bedenken. Auch im letzten Jahr hatte die heilige Kommunion erst einige Monate nach Ostern stattfinden können.
„Ziel der Kommunion ist es natürlich auch, dass die Kinder in die Gottesdienste im Kirchenjahr hineinwachsen und das ist momentan so natürlich nicht möglich.“ Derzeit finden nämlich aufgrund der hohen Infektionszahlen in der Dürener Innenstadt gar keine Messen statt.
Der Pastor macht sich aber keine Sorgen, dass sich das auf die nächste Generation der Kirchengänger auswirken könnte. „Die Eltern zu Hause haben jetzt einfach eine andere Verantwortung für den Glauben ihrer Kinder.“ Diese könne sich sogar positiv auswirken, weil sich so auch die Eltern mit dem eigenen Glauben wieder mehr auseinandersetzen würden.
Die Gemeinde Heilig Geist in Jülich plant die meisten Kommunionen sogar erst im August und im September, in der Hoffnung, dass dann auch Familienfeste möglich sind. Um Kindern, die aber nicht bis zum Sommer warten wollen, eine Alternative anzubieten, gibt es in der Pfarrei Heilig Geist auch die Möglichkeit der „stillen Erstkommunion“, bei der die Kinder mit ihrer Familie in die normale Sonntagsmesse eingebunden werden. „Ich finde es wichtig, dass die Kinder trotz der Coronakrise eine Erstkommunion haben, an die sie sich auch lange zurückerinnern können“, so Gemeindereferentin Petra Graff.
Dazu gehört auch der Kommunionsunterricht, der zurzeit aufgrund der steigenden Infektionszahlen oftmals nicht in Präsenz stattfinden kann. Im Gegensatz zur Gemeinde in Linnich werden die Jülicher Kinder deshalb in gemeinsamen Videokonferenzen auf das große Ereignis vorbereitet. Im Online-Kommunionsunterricht brechen die Kinder gemeinsam Brot, beten oder singen virtuell mit den Katechetinnen. Aber auch die anderen Gemeinden im Kreis haben sich besondere Aktionen einfallen lassen, um in der Vorbereitungszeit auf die Kommunion den Kontakt zu den Kindern durch Ostertüten, Mal- und Bastelunterlagen und Videobotschaften zu halten.
„Die Erstkommunion ist einfach ein wichtiger Mosaikstein auf dem Glaubensweg eines Menschen“, fasst Gemeindereferentin Marion Lahey aus Linnich die Motivation aller Gemeinden im Kreis zusammen, trotz der diesjährigen Umstände den Kindern ein schönes Fest bereiten zu wollen.