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16. Männerballettmeisterschaft der KG Schnapskännchen

Zehn Teams tanzen um die Wette : Applaus? Nein, hier wird gebellt!

„Zehn Teams, 150 Tänzer, 1000 Prozent Party! Es war super!“, resümierte der „glückliche Moderator“ Tom Beys am frühen Morgen die 16. Männerballettmeisterschaft der KG Schnapskännchen im ausverkauften Zelt am Sportplatz.

Hier wurde an Stelle des Applauses traditionell in drei Stufen kräftig gebellt. Da das titelverteidigende Männerballett Kückhoven nicht wetteiferte, war sogleich klar, es wird ein neuer Meister gekürt. Dieser trat in Gestalt der „Traumtänzer Inden“ mit der Startnummer acht erst am späteren Abend auf die Bühne, als größte Gruppe im Wettbewerb.

Die 18 Traumtänzer präsentierten sich auf ihrer Reise in die Welt von „Harry Potter“ in ihrer mitreißenden Show mit Happyend anspruchsvoll und witzig und heizten dem Publikum abschließend noch mal kräftig ein. Eine dramatische Kampfszene zwischen Harry Potter und dem bösen Lord Voldemort gab es inklusive. Im mittleren Teil des Wettbewerbs konkurrierten die „Wild Boys“ aus Mersch/Pattern und die „Immeroder Seckfrösch“ ganz offensichtlich in der Gunst des Publikums um die ersten Plätze.

Die „wilden Jungs“ gaben sich gewohnt kraftvoll und actionreich mit Hebefiguren, Waves und Würfen, wirkten aber in ihrer Nummer „Welcome to Mexiko“ einen Hauch femininer als gewohnt und verdienten sich den 2. Platz. Eine Stufe tiefer auf dem Siegertreppchen landeten die „Seckfrösch“ mit ihrer sportlich-schnellen Nummer als Astronauten in „Lost in space“. Sie waren punktgleich mit dem Herrenballett Hellenthal, das den mitreißenden Showtanz „völlig unverfroren – das Ekel-Eis des Salmonelli“ schwungvoll auf die Bühne brachte.

Mit ihrer Nummer „This is football“ gingen die blau-weißen „Däppstreetboys“ aus Hasselsweiler als erste Wettkämpfer an den Start, sie gaben sich akrobatisch mit Pyramiden, Radschlägen, Waves und Würfen. Internationalen Charakter erhielt der Spaßwettbewerb durch die Teilnahme der „Los Papas“ aus Heerlen. Die Niederländer gaben sich bunt-glitzernd als witzige Gardeoffiziere, vernachlässigten aber den sportlichen Faktor. Ferner erhielten sie einen Punkteabzug wegen der überzogenen Tanzdauer. Quer durch die Musikepochen tanzte das flotte Männerballett der „Rurblümchen“ durch das „Blümchenradio“ mit der Frequenz 100,11. Besonders bunt, mit vielen Kostümen und Requisiten inszenierten die „Hanghöhner“ aus Vossenack detailreich den „Zirkus Roncalli“.

Thema der „Kwärdänza“ war „Gott werden will geübt sein“, mit vielen weiblichen Kostümen, actionreich und schwungvoll umgesetzt im Kreis stattlicher Römer. Zehnte im Bunde waren die Tetzer „Rurhöpper“ mit ihrem Thema „Köbes“. Die weiblichen „Funky Steps“ der Rot-Weißen Funken fungierten als Eisbrecherinnen, natürlich ohne Wertung. Pro Männerballett stimmte jeweils ein Jurymitglied über die Wertung ab, setzte aber beim eigenen Ensemble aus. Jeder Juror hatte maximal 100 Punkte pro Gruppe zu vergeben, aufgegliedert in Aufmarsch (10 Punkte), Thema/Kostüm (20 Punkte), Musik (10 Punkte), Tanzdarstellung mit Hebungen, Formationswechsel und Akrobatik (30 Punkte) und Publikumsfaktor (30 Punkte).

Ein nettes Detail am Rande war die Erinnerung des moderierenden Tom Beys an den „Muttizettel“. So wird in Güsten die Erziehungsbeauftragung für jugendliche Besucher zwischen 16 und 18 genannt, die nicht vor 24 Uhr die Veranstaltung verlassen. Denn auch dann ging nach der Siegerehrung in der After-Show-Party noch kräftig die Post ab.

(ptj)