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VHS-Nachhaltigkeitswoche: Wie ein rücksichtsvolles Leben mit Natur und Umwelt gelingen kann

VHS-Nachhaltigkeitswoche : Wie ein rücksichtsvolles Leben mit Natur und Umwelt gelingen kann

Klimafreundlichkeit ist lernbar: Wasser sparen, grüne Ener­gie nutzen, regional essen – wie verantwortungsbewusstes Leben mit und in der Natur gelingen kann, ist eine Woche lang das Thema auf Haus Hohenbusch.

Nachhaltigkeit, wie erklärt man Kindern dieses Wort ganz kurz und knapp. Vielleicht: Es soll nachher halt noch etwas da sein? Aber das ist dann vielleicht doch etwas zu kurz und zu knapp, denn der Begriff Nachhaltigkeit umfasst viel mehr. Es geht darum, nichts zu verschwenden, Tiere zu beschützen, Luft, Wasser und Erde sauber zu halten und nur so viel aus der Natur zu nehmen, wie auch wieder nachwachsen kann. Für einige Menschen bedeutet nachhaltig leben aber auch, dass Menschen in anderen Ländern nicht unter unfairen Bedingungen für unseren Wohlstand arbeiten müssen.

Die Anton-Heinen-Volkshochschule des Kreises Heinsberg (VHS), die Stadt Erkelenz, Haus Hohenbusch und derKreis Heinsberg haben sich zusammengetan, um Nachhaltigkeit kleinen und großen Menschen ganz praktisch zu erklären, und zwar bei der ersten VHS-Nachhaltigkeitswoche vom 21. bis zum 24. April. Gedacht für den ganzen Kreis, gemacht in der Stadt Erkelenz, die mit dem Haus Hohenbusch einen Veranstaltungsort hat, der im Grünen liegt und wo Nachhaltigkeit nicht nur im grünen Klassenzimmer Thema ist.

Erkelenz‘ Bürgermeister Stephan Muckel freut es, schließlich hat er bald nicht nur einen Klimaschutzmanager in seiner Verwaltung, sondern ab dem 1. Oktober auch einen Nachhaltigkeitsmanager. Das Thema beschäftigt die Stadt. Wie sehr, das wird Muckel in seinem Vortrag zur nachhaltigen Stadtentwicklung erzählen. Aber „Klimaschutz und Nachhaltigkeit funktioniert nicht aus dem Rathaus heraus, man muss die Bürger und Bürgerinnen miteinbeziehen“. Deshalb zeigt er an Beispielen, wo es in Erkelenz schon besonders gut funktioniert und warum der Marktplatz nicht nur schöner wird, sondern auch die Stadt kühlt. Andere Dozenten werden erläutern, wie klimaneutrales Leben funktioniert, wie Fassaden- oder Dächer begrünt oder wie die Gärten der Zukunft gestaltet werden können.

Vorträge, Workshops, Exkursionen: „Wir wollen mit dem Programm die Bürgerinnen und Bürger, aber vor allem auch die Kinder erreichen“, erklärt Ina Kradepohl, stellvertretende Leiterin der VHS. Deshalb gibt es für kleine Ohren Kräutermärchen im Kräutergarten von Haus Hohenbusch, das Umwelttheater Pepina kommt mit seinen Müllgeistern, Insektenhotels werden gebaut, Seife gemacht und ein nektarreiches Blumenbuffett für Bienen gesät.

Um zu sehen, wie Lebensmittel nachhaltig angebaut und zubereitet werden, führt eine Exkursion zum Biohof nach Gangelt (26. April), zur Bionudelmanufaktur Müller (26. April) in Wegberg und der Biogasanlage „Bioland Marienhof“ (27. April). Die Reise geht aber auch zur Kläranlage Erkelenz (25. April) und über den Kreis Heinsberg hinaus zum Energeticon (22. April) nach Alsdorf, zum Gasometer (28. April) nach Oberhausen und ins Forschungszentrum (24. April) nach Jülich.

In zahlreichen Workshops werden Möglichkeiten zum Energiesparen erklärt (23. April), gemeinsam regional gekocht (28. April) und Reiniger aus nachwachsenden Rohstoffen (24. April) selbst hergestellt.

Bei der Eröffnungsveranstaltung am Freitag, 21. April, 16 Uhr, auf Haus Hohenbusch wird die Sommerblühwiese frisch eingesät und am Familiensonntag, 23. April, von 11 bis 16 Uhr, gibt es von der Malaktion über die Familiensafari bis zum Sonnenblumenpflanzen viele Umweltaktionen für Kinder, Großeltern und Eltern.

Ziel der Woche ist, die Aufmerksamkeit für das Thema Nachhaltigkeit in allen Dimensionen zu fördern und zum Nachdenken anzuregen. Ein Ziel, dem sich auch der Kreis Heinsberg verschrieben hat. Nachhaltigkeit sei im Kreis Heinsberg Chefsache, sagt Dezernentin Dr. Sonja Maurer. Noch ganz frisch ist die Nachhaltigkeitsstrategie, die in der Kreisverwaltung zum Einsatz kommt, und der Rahmen um die Urkunde „Global nachhaltige Kommune NRW“ ist neu. Deshalb passe die Nachhaltigkeitswoche genau in die Zeit der Klimaschutzbemühungen des Kreises, erklärt sie. „Es ist ein abgerundetes Programm, bei dem jeder etwas finden sollte.“

„Die Volkshochschule hat die Aufgabe, Menschen anzuregen, zu motivieren und zu befähigen, nachhaltig zu leben“, sagt Ingo Rümke, Leiter der VHS. Viele weitere Angebote seien dazu in den nächsten Jahren geplant. Los geht es jetzt aber erst mal mit einer Woche voller Umweltwissen im Haus Hohenbusch und darüber hinaus. „Das Kloster-Café ist offen“, verspricht Frank Körfer, Vorsitzender des Fördervereins Haus Hohenbusch, schon mal. Niemand müsse hungern oder dursten, es komme immer etwas nach.

Das komplette Programm der VHS-Nachhaltigkeitswoche und die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter www.vhs-kreis-heinsberg.de.