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Comedian Marc Breuer: Werbung, Wahnsinn, Würstchenwender

Comedian Marc Breuer : Werbung, Wahnsinn, Würstchenwender

Wahnsinn in Schluppendorf: Comedian Marc Breuer war in der Leonhardskapelle im Einsatz. Es hieß „Löschen, retten, Keller leerpumpen“.

Beim dritten Anlauf klappte es dann doch. Löschmeister Josef Ewald alias Marc Breuer konnte seine Gäste in der Leonhardskapelle zu einem unterhaltsamen Werbeabend für die Freiwillige Feuerwehr in Schluppendorf begrüßen.

Unter dem Motto „Löschen, retten, Keller leerpumpen“ zog Jackels alle Register, um für das Ehrenamt am Löschschlauch zu werben. Mit von der Partie waren auch bekannte Größen wie Richard Borowka, der es mittlerweile von der Kreisliga-C-Legende zum Hilfspraktikanten der Feuerwehr gebracht hat, die dörfliche Rocklegende Manni „The Voice“ Mertens und der „Zitrön“-Händler Heribert Oellers, seines Zeichens auch Sponsor der Feuerwehr.

Wem das alles bekannt vorkommt, der irrt nicht. Denn das Personal stammt aus dem ebenfalls virtuellen Selfkantdorf Saffelen im Brennpunkt irgendwo zwischen Brüggelchen und Uetterath. Entstanden ist dieser Mikrokosmos noch zu Zeiten des Rurtal-Trios, das neben Breuer aus dem unvergesslichen Christian Macharski bestand und das sich 2010 auflöste. So wurde aus Saffelen Schluppendorf, in dem jedoch derselbe Wahnsinn vorzuherrschen scheint.

 „Rauch auf der Straße“: Als Manni Mertens rockte Marc Breuer die Leonhardskapelle.
„Rauch auf der Straße“: Als Manni Mertens rockte Marc Breuer die Leonhardskapelle. Foto: Helmut Wichlatz

Schluppendorf beschreibt Breuer als „ein Dorf mit 500 Einwohnern und zwei Nachnamen“, in dem jedoch bald der Notstand droht, da es der Feuerwehr eindeutig an Nachwuchs mangelt. Und das, obwohl sich der pfiffige Löschmeister einige Werbemaßnahmen wie peppige Ansagen unter der Notrufnummer der Feuerwehr und Werbegeschenke ausgedacht hat. Gesucht werden „Damen und Herren zwischen 18 und 68, die mit ihrer Zeit nichts anzufangen wissen“, wie es der Löschmeister in seiner sehr speziellen Art ausdrückte. Er selbst ist quasi ein Ehrenamts-Profi, der neben der Brandbekämpfung auch seit Jahr und Tag als Würstchenwender beim Pfarrfest dabei ist.

Sein Fachvortrag über das Feuerwehrwesen hätte sicherlich auch für reichlich Nachwuchs gesorgt, wenn Jackels nicht so schrecklich nervös wäre. Daran hat sich immer noch nichts geändert und darin liegt auch der Charme seines Programms begründet. Dabei versteht es Breuer, in kurzer Zeit in neue Rollen zu schlüpfen und die gerade aufgebaute Sympathie für den stammelnden Löschmeister in Bewunderung für die Rocklegende umschlagen zu lassen.

Als Manni Mertens steuerte er den Werbesong „Rauch auf der Straße“ für die Feuerwehr bei, den er stilecht headbangend und mit ausgestreckter „Frittengabel“ vortrug.

Vielleicht war es letztendlich kein gelungener Abend zur Rekrutierung neuer Feuerwehrleute, doch ganz sicher war es ein Abend, der dem begeisterten Publikum in der Leonhardskapelle noch lange in Erinnerung bleiben wird.