Spenden oder kompostieren lassen : Was tun mit dem ausgedienten Weihnachtsbaum?
Kreis Heinsberg Die Funkbereitschaft Heinsberg hat sich in diesem Jahr etwas Besonderes einfallen lassen. Mit was für einer Aktion der Verein Gutes tun will und worauf bei der traditionellen Abholung durch die Entsorger zu achten ist.
Etliche tausend Weihnachtsbäume haben auch in diesem Jahr in den Wohnzimmern im Kreis Heinsberg für festlichen Glanz gesorgt. Doch Weihnachten ist vorbei, ein neues Jahr hat begonnen, und die ersten, mittlerweile nicht mehr ganz so sattgrünen Tannennadeln fallen langsam zu Boden.
Mit dem Tag der Heiligen Drei Könige schmücken viele Menschen ihren Weihnachtsbaum ab, und es heißt Abschied nehmen. Da sich der grüne Geselle aber nicht so einfach in die Tonne stopfen lässt, kümmern sich die Entsorger um die traditionelle Weihnachtsbaumabfuhr. Mit der ersten Abfuhr des Grünschnitts werden im Kreis die Weihnachtsbäume eingesammelt. Doch es gibt einiges zu beachten.
„Die Weihnachtsbäume müssen komplett abgeschmückt sein. Sie dürfen keinen Baumschmuck mehr tragen“, erklärt Steffi Margos-Ludwig, Marketingreferentin bei Schönmackers. „Die Tanne sollte aussehen wie frisch aus dem Wald.“ Auch Wattebällchen, die eventuell als Schnee in die Tannenbäume gelegt wurden, und Strohsterne müssen entfernt werden. Wer seinen Tannenbaum bündeln möchte, kann dies mit verrottbarem Garn oder einer Naturkordel tun. „Ist der Weihnachtsbaum größer als 1,5 Meter muss er zudem zerkleinert werden“, erklärt Margos-Ludwig. Äste und Stämme mit einem Durchmesser über zehn Zentimetern und Wurzelstöcke sind ebenfalls von der Sammlung ausgeschlossen.
Für die Abholung ist keine Anmeldung nötig. Die Tannenbäume müssen lediglich gut sichtbar am Straßenrand liegen. In Hecken oder Blumenkübeln platzierte Bäume sind nicht als zur Abfuhr bereitgestellt zu erkennen. „Die Weihnachtsbäume kommen bei uns dann in die Kompostieranlage“, erklärt Margos-Ludwig. Dort verrotten die Weihnachtsbäume und Zweige wie anderer Bioabfall und werden zu hochwertigem Kompost. „Genau deshalb ist es auch so wichtig, den Weihnachtsschmuck komplett zu entfernen.“ Er kann giftige Schwermetalle wie Blei enthalten, was zu Belastungen beim Kompostieren und Vergären führt. Auch Reste von Lametta, Engelshaar und Kerzen oder Aufhänger von Weihnachtskugeln sind Störstoffe, die es im Bioabfall zu vermeiden gilt.
Eine besondere Abholaktion hat sich in diesem Jahr die Funkbereitschaft Heinsberg einfallen lassen. „Wir sammeln die Weihnachtsbäume ein und bringen sie als Brennholz ins Flutgebiet im Ahrtal“, erzählt Vereinsvorsitzender Stefan Dautzenberg. Der Aufruf erfolgte über Facebook, zahlreiche Menschen im Kreis sind ihm gefolgt.
„Wir waren schon direkt nach der Flut vor Ort im Einsatz und haben mit Spenden ausgeholfen“, sagt Dautzenberg. Bis heute sei das Gebiet weit von der Normalität entfernt, und so entwickelte sich die Idee mit der Baumsammlung. „Innerhalb der ersten zwei Tage hatten wir über 250 Anfragen auf Facebook“, berichtet Dautzenberg. „Die Resonanz war der Hammer.“ Auch der Obi in Hückelhoven hat sich an der Aktion beteiligt. „Am Ende werden es so 750 bis 800 Weihnachtsbäume werden“, schätzt er. In dieser Woche soll die Einsammlung der Bäume aus den privaten Haushalten erfolgen. Die Bäume müssen ebenfalls komplett abgeschmückt werden.