Planung für Umgehungsstraße : Wann kommt die Ortsumgehung Unterbruch?
Heinsberg-Unterbruch Dass die Straße kommen soll, ist lange beschlossen. Wann es eine Ortsumgehung für Unterbruch geben könnte, stand allerdings immer in den Sternen. Kommt nun Bewegung in die Angelegenheit?
Von außen betrachtet wirkt es so, als tue sich bei der Planung der Ortsumgehung Unterbruch (B221n) herzlich wenig. Die Umgehungsstraße soll eine Lücke zwischen der Ortsumgehung Wassenberg und dem Ausbauende der B221 in Heinsberg schließen. Bereits als die Ortsumgehung Wassenberg Ende 2019 freigegeben worden war, hieß es, dass Straßen NRW mit Hochdruck an der Planung der Unterbrucher Umgehung arbeite, um sie mittelfristig bauen zu können.
Nun, zwei Jahre später, gibt es immer noch keinen verlässlichen Termin für einen Baustart. Der Landesbetrieb Straßenbau NRW teilt auf Anfrage unserer Zeitung mit, dass das sogenannte Planfeststellungsverfahren laufe. Die Planfeststellung dient dazu, alle für den Straßenbau relevanten Rechtsfragen zu klären. In dem Verfahren wird das Projekt auch gegen andere öffentliche oder private Interessen abgewogen.
„Zurzeit werden die Entwurfsunterlagen überarbeitet und an die aktuellen Richtlinien angepasst“, teilt Elena Färber, Pressesprecherin von Straßen NRW, mit. „Wahrscheinlich Ende 2023“ sollen die aktualisierten Entwurfsunterlagen an die Bezirksregierung Köln übergeben werden. Die Bezirksregierung führt das Planfeststellungsverfahren dann aus und setzt die weiteren Termine fest. „Daher kann kein verlässlicher Termin für einen Baubeginn genannt werden“, so Färber.
Wenn sie auch sehr technisch ist, so ist diese Antwort von Straßen NRW doch die konkreteste Aussage, die in den vergangenen Jahren von offizieller Seite zur Ortsumgehung Unterbruch zu bekommen war. Bislang nannten die Behörden im Zusammenhang mit der Straße nie Jahreszahlen.
Bundestagsabgeordneter Wilfried Oellers (CDU) steht nach wie vor hinter diesem Straßenbauprojekt. Er fordert, dass die Planfeststellung „in dieser Legislaturperiode“ – also bis Ende 2025 – abgeschlossen werden soll. „Das ist immer noch viel Zeit“, das sei aber angesichts der langen Planungszeiten in Deutschland „leider“ nicht ungewöhnlich, sagt Oellers. Er hofft dafür, dass dann alle Einwände gegen den Bau der Straße berücksichtigt werden und dass die Akzeptanz deshalb groß sein wird.
Gegner der Straße gibt es vor allem in den Wassenberger Orten Orsbeck und Luchtenberg, zwischen denen die Straße verlaufen soll. Dort ist recht wenig Platz, und die Orte sind auch als Gemeinschaft eng miteinander verbunden. Das will man nicht von der Straße zertrennen lassen. Deshalb sei die Passage zwischen Orsbeck und Luchtenberg für die Ortsumgehung Unterbruch ein „Nadelöhr“, sagt Oellers.
Der weitere Straßenverlauf führt über die Rur, passiert Oberbruch, überquert die Wurm und schließt dann in Heinsberg an das Ausbauende der B221 an. Im Bundesverkehrswegeplan, in dem die Unterbrucher Umgehung mit „vordringlichem Bedarf“ gekennzeichnet ist, sind 33,2 Millionen Euro für die Straße eingeplant. Die Kosten werden nun nach Angaben von Straßen NRW neu berechnet. „Es ist mit einer deutlichen Erhöhung der Baukosten zu rechnen“, so Färber.