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Treffen der Kulturen in Hückelhoven

Interkulturelle Woche : Ein Fest voller Überraschungen und kulinarischer Genüsse

Unter dem Motto „Hückelhoven verbindet“ hatten Vereine, Initiativen und Gruppen aus verschiedenen Kulturen die interkulturelle Woche gefeiert. In der Mehrzweckhalle kamen die Akteure zum Abschluss noch einmal zusammen, um zusammen zu feiern.

Bürgermeister Bernd Jansen, der auch die Schirmherrschaft des fünften Festes übernommen hatte, begrüßte die Gäste und rund 50 teilnehmenden Gruppen in der Mehrzweckhalle.

„Dieses Fest passt zu Hückelhoven“, betonte er. Es freue ihn, dass es auf so vielen Schultern getragen werde. Dies sei ein Zeichen des Zusammenhalts der Menschen in Hückelhoven, in dem immerhin rund hundert verschiedene Nationen vertreten seien. Dann machte er Platz für eine Gruppe aus der Ratheimer Kita „Triangel“ für Kinder mit und ohne Förderbedarf, die die Lebenshilfe eröffnet hat. Die Kinder sangen und tanzten zu „Nase vorn“ von den Höhnern. Fatima Deckers hatte ihre Gruppe „Wir sind bunt“ mitgebracht, mit der sie regelmäßig trommelt.

In der Gruppe sind junge Flüchtlinge und Deutsche gleichermaßen vertreten. „Wir helfen, Missverständnisse und Ängste abzubauen“, erklärte Deckers. Die Gruppe existiert seit drei Jahren und trifft sich regelmäßig beim Roten Kreuz an der Rheinstraße. Dort leistet Julie Ilner mit ihrer Gruppe im Namen des DRK und der Integrationsagentur seit drei Jahren Quartiersarbeit. Das Angebot wird angenommen, betonte sie. Im April wurde ein Zirkusprojekt veranstaltet, im Sommer ein Zeltlager. Nun wird umgezogen an den Friedrichsplatz, wo ab 2020 Quartierarbeit mit Fokus auf die ehemalige Zechensiedlung geleistet wird.

Aus Geilenkirchen war der tamilische Kulturverein „First Audio Germany“ nach Hückelhoven gekommen, um über seine Arbeit zu informieren. „Wir sind 1972 vor dem Bürgerkrieg geflohen“, berichtete Vethiha Jegathees. „Hier ist heute unsere Heimat.“ Der Verein bemüht sich um Integration und die Pflege der tamilischen Kultur gleichermaßen. Am Samstag, 19. Oktober, ist der Verein in Immerath ab 17 Uhr im Kaisersaal zu Gast und lädt im Rahmen des Festes der Kulturen zum Feiern ein.

Viele Gruppen hatten ihre landestypischen Spezialitäten mitgebracht und luden zum Probieren ein. Und so konnten sich die Besucher auf ein Fest voller Überraschungen auf der Bühne und an den Ständen freuen. Das Fest war aber auch eine gute Gelegenheit zum Austausch. Zum Beispiel in der gemütlichen Teestube, die der Verband der islamischen Kulturzentren (VIKZ) aufgebaut hatte. Dort konnte man in Ruhe bei einem Tee sitzen und ins Gespräch kommen. Im Foyer stelten sich die aktiven Gruppen vor, die sich in Hückelhoven für ein besseres Miteinander einsetzen, darunter auch die Hückelhovener Tafel, die an einem Infostand über ihre Arbeit berichtete.

Weiter ging es mit Pax Christi, dem St.-Gereon-Seniorendienst und dem multikulturellen Frauenprojekt „zusammen nähen“, das schon seit zehn Jahren Frauen aus verschiedenen Kulturkreisen zusammenbringt. Die Hilfarther Jugendwerkstatt war mit selbstgemachter Marmelade und Likören vertreten. Auf der Bühne gaben sich die Gruppen das Mikro in die Hand. Das Programm reichte von Tänzen und Vorträgen bis hin zu Gesangseinlagen wie dem des russischen Frauenchores Rjabinushka aus Erkelenz unter der Leitung von Natascha Reder. Die Kinder der Kita des Familienzentrums der Arbeiterwohlfahrt (AWO) animierten die Zuschauer mit ihrem Mitmach-Lied „Aufstehen, aufeinander zugehen“, ihre Nachbarn anzusprechen und kennenzulernen.

Erstmals war das Fest der Kulturen als Höhepunkt ans Ende der interkulturellen Woche gesetzt worden, um einen Höhepunkt zu schaffen. Das Konzept ist angesichts des regen Besuchs in der Mehrzweckhalle aufgegangen.