Wettbewerb : Sterne des Sports, Strahlen im Gesicht
Kreis Heinsberg Wenn Vereine besonderes soziales Engagement zeigen, dann sind sie prädestiniert für den Wettbewerb „Stern des Sports“. Nun wurde die Auszeichnung erneut vergeben.
Was man im reinen Sportgeschehen einen „Hattrick“ nennt, ist jetzt auch dem Hückelhovener Verein AS-KA-DO gelungen, zwar nicht auf sportlicher, aber auf der Ebene seines ausgeprägten sozialen Engagements. Zum dritten Mal hintereinander gehört der Verein zu den Preisträgern im Wettbewerb „Stern des Sports“ und trägt für das Jahr 2021 erneut den Stern des Sports in Bronze, vergeben gemeinsam vom Kreissportbund und von der Volksbank Heinsberg. Im Oktober wird er nun auf Landesebene um den Stern in Silber im Rennen sein.
Bereits 2019 hatte der Verein auf Kreisebene den ersten Platz belegt mit seinem Projekt „Schul-Bank“, das sich sowohl an Kinder und Jugendliche als auch an Erwachsene mit und ohne Einwanderungsgeschichte richtet. Seit 2018 bietet AS-KA-DO in diesem Rahmen fächerübergreifende Hausaufgabenbetreuung, Sprachkurse und Beratung an. 2020 fiel der Wettbewerb auf Kreisebene coronabedingt aus, aber auch auf Ebene der Region Aachen waren die Hückelhovener erneut erfolgreich. Sie belegten Platz zwei mit ihrem Projekt Projekt „Connect & Work – Verbindungen schaffen“, kurz „CoWo“, welches Arbeitnehmer, in der Regel Vereinsmitglieder, und lokal verortete Arbeitgeber zusammenbringt.
Und nun gelang der dritte „Streich“ mit dem neuen Projekt „Young Minds – Politische Meinungsbildung und Partizipation“. Zielgruppe hier sind junge Menschen mit und ohne Einwanderungsgeschichte im Alter von 16 bis 34 Jahren. „Young Minds“ bietet eine Themenreihe mit Vorträgen und digitalen Informationsformaten an, lädt Politiker und Experten zur Diskussion ein und ermöglicht in sogenannten Meinungsparlamenten einen Austausch von Ansichten.
Im Gespräch mit Moderator Laurin Melms erläuterte Kaan Cevahir, stellvertretender Vorsitzender des Vereins, wie es gelingt, dass sich Sport und Bildung, die vom Verein angeboten werden, gegenseitig befruchten. So seien für die einen die Bildungsangebote der Zugang zum Verein, für andere wiederum die sportlichen Aktivitäten. „Krisenbehaftete Zeiten regen zum Denken an“, erklärte Cevahir. „Da können wir uns inhaltlich austoben!“
Platz zwei belegte der FSV Kraudorf-Uetterath, der sich in Zeiten der Pandemie nicht davon abhalten ließ, eine Jugendabteilung komplett neu aufzubauen. Inzwischen spielen hier Mannschaften von den Bambini bis zur D-Jugend. Beteiligt sind junge Kicker mit und ohne Behinderung. „Die Freude der Kinder, das Strahlen im Gesicht, einfach nur Wahnsinn!“, beschrieb Trainerin Natascha Neumann ihren Antrieb für das soziale Engagement des neuen Teams. Sie ist Mutter von sieben Söhnen und hat selbst ein Kind mit geistiger Behinderung, das jetzt beim FSV spielt. Mit dem Preisgeld werde man nun warme Sportkleidung kaufen, denn leider sei es nicht gelungen, für den Winter einen Hallenplatz zu bekommen, erklärte sie.
Über den dritten Platz freute sich der TuS Jahn Hilfarth. Belohnt wurde damit dessen Engagement für die Erneuerung des Außengeländes am Sportplatz. Mit einem Sandkasten habe es angefangen, berichtete Sigrun Hensen. Inzwischen gebe es Basketballkörbe, Kicker und Tischtennisplatte, und das Gelände sei zu einem regelrechten Treffpunkt geworden, an dem die Bewohner, groß und klein, soziale Kontakte pflegen könnten.
Sportschau-Moderatorin Lisa Tellers, die ebenso zur Jury gehörte wie Nicola Gottfroh, Redakteurin unserer Zeitung, erklärte, wie schwierig die Entscheidung auch dieses Mal wieder gewesen sei, weil die Projekte doch alle ganz unterschiedlich seien. Kreissportbund-Vorsitzender Jürgen Meuser freute sich vor allem, dass der für die Sportvereine prognostizierte Mitgliederschwund während der Pandemie nicht eingetreten sei. Volksbank-Vorstand Dirk Cormann versprach zum Abschluss der Feierstunde im dieses Mal sehr kleinen Rahmen, dass man sich auch weiterhin zum Wettbewerb „Stern des Sports“ bekenne. „Das bleibt für uns ein Herzensanliegen“, betonte er.