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Spannende Einblicke bei Emilie-Schneider-Gedenktagen

Emilie-Schneider-Freunde : Spannende Einblicke bei Gedenktagen

Die Schwester-Emilie-Schneider-Gedenktage in Düsseldorf sind schon seit Jahren ein fester Bestandteil im jährlichen Kalender vieler Interessierter und Verehrer der aus Haaren gebürtigen Ordensschwester. Nach Aufgabe des Düsseldorfer Konvents der Töchter vom hl. Kreuz im Herzen der Altstadt hat sich die Pfarrgemeinde der Landeshauptstadt bereiterklärt, die schöne Tradition der Gedenktage fortzusetzen.

Die ehemalige Oberin des Konvents, Schwester Gisela Maria, zeigte sich sehr dankbar über die nunmehr gesicherte Nachfolge. Sie begrüßte neben den Düsseldorfer Gästen auch wieder die zahlreich angereisten Emilie-Freunde aus Haaren und Umgebung. „Ich freue mich, dass der Pfarrsaal wieder mal bis auf den letzten Platz gefüllt ist“, stellte Sr. Gisela Maria fest.

Ihre Beliebtheit zieht die Veranstaltung nicht nur aus der guten Bewirtung mit Kaffee und Kuchen, sondern insbesondere aus den hervorragenden Vorträgen, zu denen immer wieder profunde Kenner und Experten teils zu religiösen oder historischen Themen gewonnen werden können.

In diesem Jahr stand das Thema Stadtgeschichte auf dem Programm. Historiker Dr. Ulrich Brzosa, der krankheitsbedingt im vergangenen Jahr hatte absagen müssen, freute sich, seinen Vortrag nunmehr halten zu können. Er war mit einem gut ausgearbeiteten Referat zur Geschichte und Entwicklung Düsseldorfs während der Lebenszeit Emilie Schneider im beginnenden 19. Jahrhundert erschienen.

Anhand einer Lichtbildpräsentation wurde den Besuchern ein interessanter Einblick in die Entwicklung der Residenzstadt Düsseldorf gegeben. Anschauliches Kartenmaterial, zeitgenössische Gemälde und Zeichnungen fügten sich zu einem lebendigen Bild einer sich schnell verändernden Metropole. Das beginnende Industriezeitalter ließ sich auch in Düsseldorf anhand der prekären Situation vieler Arbeiterfamilien ablesen. An eine staatliche Gesundheitsversorgung heutigen Standards war damals noch nicht zu denken. Die Kirchen machten hier die Fürsorgearbeit – und nicht zuletzt Schwester Emilie im innerstädtischen Theresienhospital.

In dessen Nachbarschaft steht heute noch die St.-Josephs-Kapelle. Hier befindet sich das Grab der Ordensschwester.

In Anschluss an den Vortrag wurde dort eine kurze Gebets-Statio abgehalten. Den feierlichen Abschluss bildete daraufhin das Festhochamt in der benachbarten St.-Lambertus-Basilika.

Seligsprechungs-Vizepostulator Monsignore Dr. Thomas Vollmer – derzeit läuft ein offizieller Seligsprechungsprozess für Emilie Schneider – begrüßte hierzu auch viele Ordensschwestern der Töchter vom hl. Kreuz aus Aspel bei Rees, die wie jedes Jahr wieder gerne den Weg nach Düsseldorf zur Wirkungsstätte ihrer Mitschwester Emilie Schneider gefunden hatten.

(tsch)