Waldfläche in Wegberg : Notmaßnahmen sollen kranke Bäume retten
Wegberg Die Dürre der vergangenen Jahre und daraus resultierende Folgeerscheinungen haben im Bereich der Waldfläche zwischen Tannen-, Kiefern- und Kreuzdornweg zu immensen Schäden geführt.
„Wenn extreme Witterung, Insekten und Pilze zusammenfallen, spricht man von einer Eichen- und Buchenkomplexkrankheit“, so Förster Claus Gingter. Deshalb sind dort nun dringend Baumarbeiten nötig. Stattliche Bäume sind in ihrer Vitalität erheblich geschwächt oder bereits in Gänze abgestorben. Zur Erhaltung der Sicherheit aller Waldbenutzer und der anliegenden Bewohner sind nun Arbeiten notwendig, bei denen der Schutz der Natur und der gesunden Bäume jedoch an höchster Stelle steht.
„Mitarbeiter des Baubetriebshofes nehmen in enger Abstimmung mit dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW sowie der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Heinsberg zahlreiche Baumpflegearbeiten vor. Um den Belangen des Artenschutzes zu genügen, ist zusätzlich ein Diplombiologe beteiligt“, erklärt Ingmar Pape, Leiter des Baubetriebshofes.
Im ersten Schritt werden die beiden Waldrandbereiche entlang der Grundstücke des Weißdorn- und des Schlehenweges auf einer Breite von etwa zehn Metern von Bewuchs befreit. Hierbei werden die Gehölze „auf Stock gesetzt“, also bodenbündig abgeschnitten, damit ein späterer Neuaustrieb erfolgen kann. Dies ist als Vorbereitung für die weiteren Arbeitsschritte unbedingt erforderlich. Das anfallende Material bleibt in Bündeln gelagert als Niststätte für die Fauna. Zusätzlich wird ein externer Baumkletterer hinzugezogen, der die Gefahrenpunkte der an Grundstücksgrenzen stehenden Bäume beseitigt – beispielsweise Überhänge und Totholz.
Als größte und gleichzeitig gravierendste Maßnahme müssen nach einer gründlichen Prüfung einige große, stattliche Bäume – überwiegend Buchen – entweder ganz gefällt oder zumindest soweit abgetragen werden, dass die Stämme zumindest teilweise als Brutstätte für Vögel erhalten werden, gleichzeitig jedoch im Falle eines Umsturzes keine Gefahr mehr für angrenzende Grundstücke darstellen. Aufgrund der Komplexität der Fläche und zur Schonung der noch gesunden Bäume müssen die betroffenen Bäume zum überwiegenden Teil per Hubsteiger abgetragen werden. Auch alles hier anfallende Material bleibt als Niststätte im Wald.
Während der Arbeiten ist der Wald für alle dauerhaft gesperrt und darf zur eigenen Sicherheit nicht betreten werden. „Zuwiderhandlungen werden mit einem Ordnungswidrigkeitenverfahren geahndet“, betont die Stadt Wegberg. Im Anschluss an die Arbeiten werden die Sperrungen der vorhandenen Pfade soweit wie möglich wieder aufgehoben. Eine Wiederaufforstung ist im Rahmen des bestehenden Forstwirtschaftsplans vorgesehen.