1. Lokales
  2. Heinsberg

Ophovener Chronik: Mehr als 800 Jahre und 340 Seiten

Ophovener Chronik : Mehr als 800 Jahre und 340 Seiten

Ophovener Geschichte und Geschichten hat Ingo Caron in den Blick genommen. Seine neue Ortschronik ist stattliche 340 Seiten stark.

In der Steinzeit hat er angefangen und das jüngste Kapitel noch kurz vor Drucklegung der Hochwasser-Katastrophe im Juli dieses Jahres gewidmet. Auf mehr als 340 Seiten hat Ophovens Ortsvorsteher Ingo Caron die Chronik seines Dorfes aufgeschrieben, reich bebildert und nun veröffentlicht.

Als 1998 vom Ophovener Ortsring die Chronik zum 800-jährigen Bestehen der Wallfahrtskirche herausgegeben worden sei, da sei er schon fasziniert gewesen von der Geschichte seines Heimatortes, erzählt der 46-jährige Bankkaufmann, der aus einer alteingesessenen Ophovener Familie stammt. Sein Urgroßvater Gottfried Schaufenberg war Ophovens erster Löschgruppenführer, Goldjubilar der Marianischen Schützenbruderschaft und zudem im Vorstand des Ophovener Spar- und Darlehenskassenvereins, wie der Urenkel recherchiert hat. Großvater Josef Caron war von 1946 bis 1964 Bürgermeister der damals noch selbständigen Gemeinde Ophoven. Vater Franz engagierte sich schließlich 25 Jahre als Vorsitzender des SV Ophoven und war viele Jahre im Stadtrat aktiv. Ingo Caron wurde 2020 Ortsvorsteher im Dorf.

„Ich habe die Festschrift seinerzeit verschlungen und stöbere noch heute gerne darin herum“, schreibt er nun in seinem eigenen Vorwort. Als ihm der langjährige Ortsvorsteher Josef Weres dann eine große Zahl von Dias mit alten Aufnahmen aus dem Ort geschenkt habe, sei der Gedanke an eine ganze Dorfchronik weiter gereift. In den folgenden Jahren habe er, auch im Rahmen der eigenen Ahnenforschung, weiter fleißig Fotos und Dokumente gesammelt, berichtet er. 2017 führte er dann zusammen mit weiteren Ophovenern über viele Stunden Interviews mit mehreren „Ureinwohnern“. Die dabei entstandenen Videoaufnahmen hat er ausgewertet und die Inhalte aufgeschrieben. Als er dann im vergangenen Jahr zum Ortsvorsteher gewählt worden sei, habe er sein Vorhaben in die Tat umgesetzt.

„So wurden meine Recherchen intensiviert, indem Vereinschroniken, Heimatkalender und Fachliteratur gewälzt, zahlreiche Ophovener Bürgerinnen und Bürger befragt und verschiedene Institutionen um ihre Mithilfe gebeten wurden“, so Caron weiter. Besucht habe er zudem die Pfarreien in Ophoven, Effeld und Birgelen, das Begas-Haus in Heinsberg, die Archive des Kreises Heinsberg sowie der Städte Wassenberg und Hückelhoven, weiterhin das Landesarchiv des Rheinlandes in Duisburg.

In drei der 20 Kapitel des Buches widmet sich Caron der Geschichte des im Jahr 1198 entstandenen Dorfes. Der Schwerpunkt liege allerdings im Zeitraum zwischen 1930 und 1950, weil die ältesten Einwohner, die er persönlich habe befragen können, zu Beginn dieser Epoche geboren worden seien, sagt er.

Weil ihn interessierte, wie die Dorfstruktur vor dem Zweiten Weltkrieg aussah, hat er in einer sehr ansprechenden Grafik die Bewohner mit Fotos entlang der alten Straßenzüge positioniert und sogar ihre alten Rufnamen dazu geschrieben. Nicht fehlen dürfen natürlich weiterhin der Bericht über die berühmte Wallfahrtskirche, über die beiden Ehrenbürger, über die Entwicklung der Volksschule zum Bürgerhaus oder so manch lustige Anekdote, teils in „Ophoaver Platt“.

Das Werk, das sich derzeit im Druck befindet, kann schon bestellt werden bei Ingo Caron, Am Ringofen 24 in Ophoven, 02432/934595, E-Mail ortsvorsteher-ophoven@gmx.de.