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Liederbuch „Sing Mött“: Textsicher durch die fünfte Jahreszeit

Liederbuch „Sing Mött“ : Textsicher durch die fünfte Jahreszeit

„Meist kennt man die erste Strophe, doch dann hört es schon auf.“ Mit diesen Worten beschreibt der Vorstandsvorsitzende der Volksbank Mönchengladbach, Dr. Veit Luxem, das landläufige Problem mit Karnevalsliedern. Deshalb wurde nun kompetent und zum Nachschlagen Abhilfe geschaffen, um die Erkelenzer Jecken textsicher durch die fünfte Jahreszeit zu bringen.

Ob „Dreih mol Maak Mött“, „Das alte Rathaus“ oder die aktuellen Hätzblatt-Hits „De Mann“ und „All dat es Heimat“, nun hat man sie schwarz auf weiß und mit Noten zum Nachspielen. Dazu gibt es interessante Informationen zu den Textern und Komponisten der Lieder, die man nicht nur in Erkelenz teilweise seit Jahrzehnten singt. Da wäre zum Beispiel Karl-Theo Kallentin, der gemeinsam mit Heinz Forg viele Erkelenzer Stimmungslieder komponierte. „Sing Mött“ heißt das Liederbuch, das aus der gleichnamigen Veranstaltung im Gloria Filmpalast benannt ist.

Dort hatten sich im vergangenen Jahr erstmals singfreudige Erkelenzer versammelt, um gemeinsam mit den Künstlern auf der Bühne und den Texten der Lieder auf der Leinwand zu singen und zu schunkeln. Dass die Veranstaltung wiederholt wird, stand für die Macher außer Frage. Sowohl Christopher Viehausen als auch Markus Forg, die aktiv dabei waren, sprechen von Gänsehautschauern und einer unglaublichen Stimmung.

Organisiert wurde das Rudelsingen im Kino unter anderen von den beiden Kulturgärtnern Raphael Meyersieck und Dominik Mercks. Ebenso wie die auftretenden Künstler verzichteten sie auf ihre Gage, wodurch ein Geldbetrag für die Jugendarbeit der EKG gespendet werden konnte. Am Donnerstag, 21. Februar, findet um 19.30 Uhr der zweite Mitsing-Abend im Gloria statt. Karten gab es nur an einem Abend im Adventsdorf, seitdem ist „Sing Mött“ ausverkauft.

Die Idee zum Liederbuch basiert auf einer Fleißarbeit von Theo Görtz, der sowohl im Heimatverein als auch in der EKG aktiv ist. Er hatte eine Liste mit Liedern über und aus Erkelenz zusammengestellt, die wiederum Raphael Meyersieck zu der Idee mit dem Buch inspirierte. In Dr. Veit Luxem und der Volksbank hatten sie schnell einen engagierten Mitstreiter gefunden.

Dann begann die eigentliche Arbeit, denn die Lieder mussten nicht nur textlich erfasst werden. Auch die Noten der Lieder gehörten nach Ansicht der Macher ins Buch. So fand auch der „Erka-Marsch“ aus der Feder von Josef Dahmen Aufnahme ins Buch. Dahmen war Lehrer und komponierte den Marsch 1966 anlässlich der Tausendjahrfeier in Erkelenz. Darüber hinaus war er der Großvater von Hätzblatt-Gründer Christopher Viehausen.

Vertreten sind auch der Mundart-Poet Theo Schläger mit „Du ming Stadt“ und der Cusanus-Bigband-Leader Thorsten Odenthal mit seinem „Erkelenz, du Stadt am Niederrhein“ und der aktuelle Sessionshit der Erkelenzer Tollitäten „Ob groß oder klein“, bei dem auch Prinz Frank (Maraite) selbst als einer der Komponisten gelistet ist.

Neben den Liedern enthält „Sing Mött“ aber auch Erinnerungen, zum Beispiel an Hermann Beeck alias „Dr. Fopp“, der den Erkelenzer Schlachtruf „Maak Mött“ kreierte und so den Erkelenzer Karneval nachhaltig prägte.

„Wir erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit“, betonte Meyersieck bei der Vorstellung des Liederbuches in der Volksbank. Letztendlich hätte es auch doppelt so dick sein können, weiß auch Ideengeber Theo Görtz.

: Das Liederbuch „Sing Mött. Melodien, Texte und Geschichten aus Erkelenz“ ist in einer Auflage von 1111 Stück erschienen und kostet 22 Euro. Die Hälfte des Erlöses wird für gemeinnützige Projekte der EKG gespendet. Erhältlich ist „Sing Mött“ bei Viehausen und Wild sowie im Online-Shop des Portals „Dein Erkelenz“.