Ausstellung eröffnet : Künstler zeigen ihre Arbeiten im Industriepark Oberbruch
Heinsberg-Oberbruch „Die Zeiten ändern sich“, stellte Andrea Hürfeld in ihrer Rede zur Vernissage der Ausstellung „Kunst in der Fabrik“ im Industriepark Oberbruch fest. Dort wo früher Fäden aus Kupferhydroxid und Amoniakwasser gelöster Cellulose zu Kunstseide versponnen wurden, dort würden heute Farbmaterialien, Metallformen und Leinwände den Räumen ihren Glanz verleihen.
Farbe, Metall und Leinwände haben zwölf Künstler aus dem In- und Ausland auf 3500 Quadratmetern Ausstellungsfläche zu „Kunst in der Fabrik“ zusammengetragen. Dies taten sie mit großem Engagement und sicherlich der ein oder anderen Schweißperle. Denn zur Gruppenausstellung „Kunst in der Fabrik“ hat jeder Künstler nicht die obligatorischen vier bis fünf Arbeiten beigesteuert, sondern jeder Teilnehmer zeigt eine durchaus repräsentative Auswahl seiner Werke, deren Anzahl einer Einzelausstellung durchaus gerecht wird.
So hat der Besucher derzeit die Möglichkeit, in den historischen Fabrikräumen des ehemaligen Glanzstoffwerks zwölf Künstler und ihre Arbeit umfassend an einem Ort kennen zu lernen. Die ausstellenden Künstler sind im diesem Jahr: Beate Bündgen (D), Professor Dieter Crumbiegel (D), Valerio Cerasani (I), Johannes Donner (D), Fredrik Erichsen (D), Marleen Hansen (NL), Wilfried Kleiber (D), Ingrid Pusch (D), Ruth Schulmeyer (D), Maarten Vaessen (B), Geert Verstappen (NL) und Ralf Walraff (D).
Ruth Schulmeyer hatte die Reihe „Kunst in der Fabrik“ seit 2014 zunächst alleine später dann gemeinsam mit Johannes Donner organisiert. Beide haben auch in diesem Jahr wieder eine beachtenswerte Ausstellung auf die Beine gestellt. Die größte Arbeit hat Fredrik Erichsen aus Bornheim in einer der beiden Ausstellungshallen installiert. Es handelt sich um einen Kubus aus Kanthölzern mit einer Länge von drei Metern.
Erichsen hat diese Arbeit schon an vielen Orten gezeigt. Die offenen Seiten des Würfels erlauben Durchblicke aus verschiedenen Blickwinkeln, die zu unterschiedlichen Ansichten der Örtlichkeit führen. Diese Installation begleiten kleinformatige Bilder, die den Kubus an verschiedenen Orten zeigen, besonders schön wirkt er in der Natur etwa aufgebaut über einem Bach.
Professor Dieter Crumbiegel aus Heinsberg hat die Möglichkeit in der Industriehalle Halle eine große Auswahl selbst seiner großformatigen Gemälde zu zeigen. Farbe und Form sind seine Themen, abstrakte Bilder, doch näher an der Realität als so manch gegenständliches Werk. Neben der Malerei sind auch zahlreiche Skulpturen zu sehen.
Maarten Vaessen aus dem belgischen Kessenich fertigt seine Plastiken aus unbehandeltem Eisen, lässt Schweißnähte sichtbar und gibt seinen Arbeiten so etwas Rauhes, ganz anders als Wilfried Kleiber aus Erkelenz. In seinen Edelstahlobjekten spiegelt sich der Betrachter teilweise, wobei Kleiber aber auch gerne mal die glatte Oberfläche des Edelstahls durch das Einfügen anderer Materialien durchbricht. Ralf Wallraff aus Aachen erzählt Geschichten in seinen Bildern, die eine Mischung aus Zeichnung, Collage und Plakatabrissen sind. Ein subtiler Humor zeichnet seine Notizen von der Straße aus.
Die Ausstellung im Industriepark Oberbruch, Tor 1 A, Boos-Fremery-Straße 62 in Heinsberg-Oberbruch ist an den Samstagen, 10. und 17. Oktober, von 14 bis 18 Uhr sowie an den Sonntagen, 11. und 18. Oktober, von 11 bis 18 Uhr zu besichtigen.