Heinsberg : Kommentiert: Der E-Motor stottert
Meinung Heinsberg Wenn man einmal rational über den Kauf eines Elektroautos nachdenkt, sind drei Faktoren entscheidend: die Reichweite, die Ladeinfrastruktur und der Preis. In allen drei Bereichen können E-Autos noch nicht mit Benzin- und Dieselfahrzeugen konkurrieren. Der E-Motor stottert noch.
Auf lokaler Ebene lässt sich aber nur einer der drei Faktoren beeinflussen: Jede Stadt muss daran arbeiten, das Netz der Ladesäulen so engmaschig wie möglich zu stricken. Der Netzbetreiber Alliander hat in Heinsberg vorgemacht, wie es gehen kann. Für die gesamte Region ist das aber noch lange nicht genug. Für längere Strecken nutzen E-Mobilisten deshalb immer noch oft das konventionell angetriebene Zweitauto. Denn in der Regel haben die Elektroautos nur eine Reichweite von 100 bis 200 Kilometern, danach müssen sie wieder an die Steckdose.
Trotzdem können die Kommunen mehr tun. In vielen Großstädten denkt man darüber nach, Busspuren für Elektroautos freizugeben und Parkplätze in der City für sie zu reservieren. Auf dem Land und in kleineren Städten sind verstopfte Straßen und fehlende Stellplätze nicht so große Probleme. Deshalb sind kreative Einfälle gefragt, die das Fahren eines umweltschonenden E-Autos schmackhaft machen.
Dann können die Städte auch von den E-Mobilisten profitieren. Das zeigt eine Statistik von Alliander: Demnach laden sehr viele Niederländer ihr E-Auto an den Stromzapfsäulen in Heinsberg auf. Während sich die Batterie füllt, bummeln sie durch die Innenstadt, geben Geld aus und kurbeln die lokale Wirtschaft an.