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Antrag abgelehnt: Kein frisches Grün für das Karl-Kamp-Stadion in Hückelhoven

Antrag abgelehnt : Kein frisches Grün für das Karl-Kamp-Stadion in Hückelhoven

Der Integrationsrat wollte den Platz mit einem Kunstrasen versehen. Warum Stadt und Ausschuss dagegen sind.

Das Karl-Kamp-Stadion in Hückelhoven ist in einem desolaten Zustand, findet Hasan Budak vom Integrationsrat. Derzeit spielen und trainieren hier die Jugend- und Seniorenmannschaften von Ay-Yildizspor Hückelhoven. Doch bei Regen stehe der Platz unter Wasser, die Flutlichtanlage könne aufgrund von Kurzschlüssen nicht genutzt werden und im Sommer mache eine starke Staubentwicklung ein Training auf dem Ascheplatz unmöglich. Aus diesem Grund hat er eine Modernisierung der Anlage in einen Kunstrasenplatz beantragt und erhielt dafür im Integrationsrat die nötige Unterstützung.

Jüngst landete das Thema nun beim Kultur-, Sport- und Städtepartnerschaftsausschuss. Dort und in der Verwaltung stieß das Anliegen allerdings nicht auf die erhoffte Reaktion. Der Antrag wurde abgelehnt.

Der Umbau des Karl-Kamp-Stadions in einen Kunstrasenplatz sei weder erforderlich noch sinnvoll, so die Stadt in ihrer Sitzungsvorlage. In den Sommermonaten nutze der Verein ohnehin die Sportanlagen Schaufenberg und Kleingladbach. Außerdem wird bereits am 14. Mai die neu errichtete Sportanlage am Schacht 3 eröffnen. „Dort befindet sich ein neuer Kunstrasenplatz, welcher ausschließlich von Fußballvereinen genutzt werden soll“, führt die Verwaltung aus. Die neue Anlage ist lediglich zwei Kilometer vom Karl-Kamp-Stadion entfernt.

Zwar werde Borussia Hückelhoven den neuen Platz nutzen, allerdings liege die Auslastung dadurch lediglich bei weniger als 50 Prozent: „Dementsprechend können und sollen daneben noch weitere Fußballvereine den neuen Kunstrasenplatz nutzen. Insbesondere die benachbarten Vereine wie Ay-Yildizspor oder SV Roland Millich.“

Auch mit Blick auf die Entwicklung der Sportstätten sieht die Stadt kaum Chancen für einen Kunstrasenplatz. „Der Mannschaftssport, insbesondere auch der Fußball, verliert seit Jahren aktive Spieler“, argumentiert die Verwaltung. Dementsprechend sei auch die Mannschaftsanzahl aller Fußballvereine im Stadtgebiet Hückelhoven seit einigen Jahren rückläufig. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, werde dies zukünftig auch Auswirkungen auf die Anzahl der notwendigen Sportanlagen haben.

„Bevor also in unmittelbarer Nähe zwei Sportanlagen mit großem finanziellen Aufwand neu errichtet oder saniert werden, ist daher zunächst die Auslastung der vorhandenen Sportanlagen in den kommenden Jahren zu beobachten“, heißt es aus dem Rathaus. Denn auch der SV Roland Millich würde sich über einen Kunstrasenplatz freuen.