Proklamation : Stadtprinzenpaar legt jecken Traumstart hin
Heinsberg Dieser Sessionsstart ist geglückt: Richard I. (Deußen) und seine Prinzessin Kirsten (Hermanns) regieren die Narren im HKV und sind Stadtprinzenpaar des Komitees Heinsberger Karneval.
Der Karneval geht wieder los, das macht den Richard ‚willenlos‘.“ So lautet das Motto, mit dem Richard I. (Deußen) und seine Prinzessin Kirsten (Hermanns) nicht nur die Narren im Heinsberger Karnevalsverein (HKV) regieren, sondern als Stadtprinzenpaar des Komitees Heinsberger Karneval die Jecken in der ganzen Stadt Heinsberg. Dass sich für ihn damit ein lang gehegter Traum erfüllte, macht der Prinz nach seiner Proklamation nicht nur deutlich, indem er am Rande der Bühne beide Arme jubelnd in die Höhe riss, sondern auch noch stimmgewaltig live das Lied vom schmucken Prinzen sang.
Bevor ihn jedoch der neue Komiteepräsident Guido Peters, Nachfolger des neuen Ehrenpräsidenten Wolfgang Weintz, und Bürgermeister Kai Louis proklamieren konnten, stieg Louis zunächst in die HKV-Bütt und präsentierte sich dort wortgewandt mit einer gereimten Rede auf den Stadtprinzen. „Geboren wurde Richard in Oberbruch, hurra“, präsentierte Louis den neuen Prinzen, fügte jedoch sogleich hinzu: „Er jedoch nicht den Waaterratte ähnlichsah.“ Nein, Richard I. machte Karriere beim HKV. Er kegelt und segelt, ist Steuerberater von Beruf, war vom Bürgermeister zu erfahren, der dann auch noch von so manch lustiger Anekdote aus dem Prinzenleben zu berichten wusste, so etwa vom Sprung aus zehn Metern Höhe ins Freibad, gehüllt in einen Ledermantel, oder von der Klettertour hoch hinauf auf die Glanzstoff-Türme.
Herzlich grüßte der Bürgermeister natürlich auch Prinzessin Kirsten, die aus Geilenkirchen stammt, in einem Heinsberger Damenmode-Geschäft arbeitet und Prinz Richard I. schon 2018 als Schützenkönig der Vereinigten Schützenbruderschaften begleitete. Den Schlüssel werde er jedoch auch beim ersten Sturm auf sein Rathaus gut verwahren, schloss Louis. „Beim Prinzenempfang solltest Du ins Rathaus kommen, eine Bombenentschärfung hat Dir da die Show genommen“, schmunzelte er.
„Durch Corona fiel die letzte Session ja aus, doch dieses Mal feiern wir mit Saus und Braus“, reimte der Prinz nach seiner Proklamation in der Bütt gleich weiter. Seit 30 Jahren sei er dem HKV schon treu. „Viele Posten habe ich im Vorstand schon übernommen, doch endlich bin ich jetzt als Stadtprinz angekommen.“ Schatzmeister war schon, Präsident des Senats und Sitzungspräsident, aber auch Moderator der Kindersitzung und gar der Nikolaus im Verein. Daher freute er sich, dass auch das neue Kinderprinzenpaar mit seinen Adjutanten mit auf der Bühne war. Richard I. stellte seine Prinzessin vor und seine beiden Adjutanten, Peter und Rosi Over, die vor genau 20 Jahren das Stadtprinzenpaar waren.
Als Prinzenpaar und Adjutanten in der Prinzenloge Platz genommen hatten, führte Präsident Wolfgang Müller weiter durchs Programm. Das hatten der Spielmannszug Kirchhoven und das kleine Tanzmariechen Leona Jakobs eröffnet, bevor das noch amtierende Stadtprinzenpaar aus Schafhausen mit großem Bahnhof verabschiedet worden war. Tänzerisch ging es nach der Proklamation weiter mit der Kinder- und Jugendgarde, der später noch Tanzmarie Annika Vossenkaul folgte.
Schon zu früher Stunde begeisterte der Kölner Volker Weininger als „Der Sitzungspräsident“ die Heinsberger Narren und war vor allem von der guten Infrastruktur bezüglich des Biernachschubs auf der Bühne begeistert. Ein bisschen schwerer fiel es danach Mac Kalenberg als „Der Kölner Landmetzger“ trotz mehrerer Parodien auf berühmte Stimmen, das Publikum so richtig zu begeistern. J.P. Weber aus Köln riss die Heinsberger dagegen wieder von den Stühlen, als er von seinen Coronazeit-Auftritten sogar auf Scheidungen und Beerdigungen berichtete. Gut gemixt war das Programm schließlich durch Musik von den Bands „Kölsche Adler“ und „SO!LALA“. Die Zeit bis Mitternacht flog bei guter Stimmung dahin, für die die kölsche Band „Klüngelköpp“ noch das Sahnehäubchen obendrauf war.