Prävention : Innenministerium finanziert frühe Hilfe für junge Straftäter
Kreis Heinsberg Die nordrhein-westfälische Polizei hat die Initiative 2011 ins Leben gerufen, nun startet sie auch im Kreis Heinsberg. Gibt es Erfolgsgeschichten?
Den Zugang zu straffällig gewordenen Kindern und Jugendlichen und ihren Familien gewinnen, das will in Zukunft das Team der Initiative „Kurve kriegen“ – ganz nach dem Motto „Frühe Hilfe statt späte Härte“. Die nordrhein-westfälische Polizei hat die Initiative 2011 ins Leben gerufen, nun startet sie auch im Kreis Heinsberg.
Dass die Maßnahme erfolgreich ist, zeigt auch die Statistik. Insgesamt 1600 Jugendliche haben bereits teilgenommen, 790 davon gelten als erfolgreiche Absolventen und haben danach die Kurve beziehungsweise ihr Leben auf die Reihe bekommen.
In Heinsberg hat sich das Team am 1. Dezember an die Arbeit gemacht. Zunächst einmal sollen 15 Kinder und Jugendliche für die Initiative gewonnen werden. Die ersten Familien werden die Beamten der Abteilung Kriminalprävention des Kreises Heinsberg, Jakob Liebernickel und Jürgen Heitzer, bereits zwischen Weihnachten und Neujahr aufsuchen.
Die Initiative verfügt landesweit über eine größere Zahl an Sprach- und Integrationsmittlern, die die Beamten und Sozialarbeiter unterstützen, wenn sie auf Familien mit Zuwanderungsgeschichte treffen und die Sprachbarrieren schwer überbrückbar sind. „So kann man verhindern, dass Teilnahmen abgebrochen werden“, sagt Liebernickel. Wie lange die Teilnahme dauert, hängt von dem Teilnehmer ab, macht Liebernickel deutlich. „Wer weiterhin Straftaten begeht, fliegt raus und wird dann Teil des Intensivtäter-Programms. Auch wer nicht mehr mitmachen möchte, kann aussteigen“, so Liebernickel.
Teilnehmer, die zwei Jahre keine Straftaten begehen, scheiden als erfolgreiche Absolventen und als resozialisiert aus dem Programm aus. Die Maßnahme wird vom Landesinnenministerium finanziert.