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KoKoBe im Kreis Heinsberg: Infos und Erfahrungsaustausch in der Inklusionswoche

KoKoBe im Kreis Heinsberg : Infos und Erfahrungsaustausch in der Inklusionswoche

„Deine Stimme für Inklusion – mach mit!“, lautet in diesem Jahr das Motto für den europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung am 5. Mai. Die KoKoBe hilft Betroffenen.

Diese Aufforderung prägt auch die erste Inklusionswoche, zu der die KoKoBe, die Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung im Kreis Heinsberg, vom 3. bis zum 10. Mai einlädt. Zusammen mit der neuen Peer-Beraterin der KoKoBe, Andrea Mirbach, stellten die beiden KoKoBe-Mitarbeiterinnen Denise Lison und Adelheid Venghaus das Programm im Lebenshilfe-Center in Oberbruch vor. „Der 5. Mai ist auch für uns Dreh- und Angelpunkt. Er war so etwas wie die Initialzündung“, so Denise Lison zum Programm der Woche.

Erwachsen – was nun?

Los geht´s am Montag, 3. Mai, um 19 Uhr mit einem Informationsabend für Eltern und ihre Kinder mit Behinderung. „Mein Kind wird 18 – das ist jetzt wichtig: Grundsicherung“ ist die Veranstaltung überschrieben. Sie war zunächst für die Räumlichkeiten in der Rurtal-Schule geplant, wird jetzt jedoch als Online-Veranstaltung angeboten. „Es handelt sich dabei um ein niederschwelliges, traditionelles Beratungsangebot“, sagt Denise Lison. Es ermögliche der KoKoBe, sehr früh in Kontakt zu treten mit Eltern von behinderten Kindern, die auf dem Weg ins Erwachsenenalter seien.

Am Mittwoch, 5. Mai, wird die KoKoBe dann die Gewinner des Fotowettbewerbs bekanntgeben. Fotos unter dem Motto „Zusammenhalt. Zusammenhalten“, können noch bis zum 1. Mai an die beiden KoKoBe-Mitarbeiterinnen gesandt werden.

Die erste offene KoKoBe-Sprechstunde mit den neuen Peer-Beratern findet am Donnerstag, 6. Mai, um 14 Uhr in der Kreisverwaltung statt. Seit dem vergangenen Jahr fördert der Landschaftsverband Rheinland (LVR) im Kreis Heinsberg die sogenannte Peer-Beratung. Ihr wesentliches Merkmal ist, dass Menschen mit Behinderung hier die Beratungsfunktion für andere Menschen mit Behinderung übernehmen.

Auch Andrea Mirbach gehört zu den sechs neuen Peer-Beratern der KoKoBe, die anderen Menschen mit Behinderung aufgrund von Erfahrungen mit ihrer eigenen Behinderung zur Seite stehen. Foto: Anna Petra Thomas
Auch Andrea Mirbach gehört zu den sechs neuen Peer-Beratern der KoKoBe, die anderen Menschen mit Behinderung aufgrund von Erfahrungen mit ihrer eigenen Behinderung zur Seite stehen. Foto: Anna Petra Thomas

Bei der KoKoBe sind in dieser Funktion derzeit sechs Menschen mit Behinderung aktiv. So wie Andrea Mirbach: „Ich hatte ein Problem, bei dem ich Hilfe brauchte“, erklärte sie. Und ihr sei geholfen worden. „Da habe ich mir gesagt, das mache ich jetzt auch. Ich möchte jetzt auch anderen Menschen helfen.“ Als Beispiele für Themenfelder, in denen sie helfen kann, nennt sie die Suche nach einer passenden Wohnung oder nach adäquaten Hilfsmitteln. „Diese Menschen haben selbst schon Erfahrungen gemacht, die wir als professionelle Berater nicht haben“, lobte Denise Lison das Engagement von Andrea Mirbach. Die KoKoBe helfe den Peer-Beratern bei Teambildung, Erfahrungsaustausch und gegenseitiger Unterstützung, ergänzte Adelheid Venghaus.

Unterstützung für Eltern

„Eltern bleiben Eltern“, heißt es ebenfalls am Donnerstag, 6. Mai, um 18 Uhr beim Elterngesprächskreis in Geilenkirchen. Informationsstände auf den Wochenmärkten wird es am Freitag, 7. Mai geben, in Erkelenz am Vormittag ab 9 Uhr und in Wegberg am Nachmittag ab 15 Uhr. Hier kooperiert die KoKoBe mit den Beratern der Ergänzenden Unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) im Kreis Heinsberg. Dabei stehen auch Mitmach-Aktionen auf dem Programm, bei denen die Barrierefreiheit der beiden Innenstädte bewertet werde und bei der auch Vorschläge für mehr Barrierefreiheit und mehr Teilhabe gemacht werden könnten, so Denise Lison.

Den Abschluss der Inklusionswoche bildet am Montag, 10. Mai, ein ganztägiger Workshop unter dem Motto „Inklusion macht schön“. Geplant ist eine Fotoaktion „gegen das Schubladendenken“ zusammen mit der Fotografin Meike Hahnraths aus Mönchengladbach und der Frisörin Sandra Möller aus Hückelhoven. Beteiligt sind drei Paare, etwa eine Mutter und ihre Tochter mit Behinderung oder eine junge Frau mit Behinderung und ihre Assistentin. In Kooperation mit dem katholischen Forum für Erwachsenen- und Familienbildung werde diese Aktion in Mönchengladbach zum ersten Mal durchgeführt. Freie Plätze gibt es bei diesem „Wohlfühl-Workshop“ nicht mehr, er soll aber wiederholt werden, auch für Männer, betonte Adelheid Venghaus.

Anmeldungen sind dagegen noch möglich und auch erforderlich für die Veranstaltungen am 3. und am 6. Mai, bei Adelheid Venghaus, Telefon 02433/9399930, E-Mail, oder bei Denise Lison, 02452/1557105, E-Mail.