1. Lokales
  2. Heinsberg

Polnische Partnerstadt: Heinsberger spenden für Flüchtlinge in Ozimek

Polnische Partnerstadt : Heinsberger spenden für Flüchtlinge in Ozimek

In diesem Jahr sollen zwischen Heinsberg und seiner Partnerstadt Ozimek in Polen gleich drei Jubiläen gefeiert werden. Doch nicht nur das ist ein Grund zur Freude.

30 Jahre währt sie nun schon, die Städtepartnerschaft zwischen Heinsberg und dem polnischen Ozimek. Zum 25. Mal jährt sich die große Hochwasserkatastrophe, bei der auch Heinsberger Feuerwehrleute zu Hilfe nach Polen geeilt waren, und fünf Jahre, so berichtet Heinsbergs Bürgermeister Kai Louis, bestehe bereits die Schulpartnerschaft mit den polnischen Freunden. Das allein sei ja schon ein Grund zum Feiern.

Vom 16. bis 20. Juni soll eigentlich die große Sause in Ozimek stattfinden und vom 30. September bis 2. Oktober ist der Gegenbesuch der Polen in der Kreisstadt geplant. Doch angesichts des Ukraine-Krieges stehen die Feierlichkeiten nicht gerade unter einem guten Stern.

„Ozimek ist nur 400 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt“, sagt Louis. „Ob das Fest wirklich stattfinden wird, steht daher noch nicht fest.“ Unzählige Flüchtlinge aus dem vom Krieg heimgesuchten Land wurden mittlerweile in Ozimek untergebracht. Die Heinsberger, und das freut Louis in diesem Zusammenhang besonders, hätten nach einem Aufruf durch die Stadt tief in die Tasche gegriffen und schon über 50.000 Euro für Ozimek gespendet. Geldbeträge zwischen 20 und 5000 Euro seien eingegangen. „Ozimek kann dadurch gleich vor Ort für die Geflüchteten das Geld einsetzen“, so Louis.

Der Ozimeker Amtskollege Miroslaw Wieszolek hatte sich in einem Schreiben eigens bedankt. „In eigenem und im Namen der Gemeinde Ozimek danke ich Kai Louis, dem Bürgermeister und den Bürgern unserer Partnerstadt Heinsberg aufrichtig für ihre Hilfe zugunsten der Ukraine“, schrieb Wieszolek. „Indem die Einwohner von Heinsberg die Bürger der Ukraine, die sich auf dem Gebiet Polens infolge kriegerischer Akte in ihrer Heimat befinden, unterstützen, zeigen sie eine einzigartige Haltung in Zeiten, in denen jede Hilfe von unschätzbarem Wert ist.“

Der unglaubliche Wille zu helfen habe gezeigt, „wie viele gute Menschen es in unserer Partnerstadt Heinsberg gibt, deren Haltung ein Ausdruck der Verbundenheit mit den Menschen in der Ukraine ist“. Die Finanz- und Sachspenden würden gut verwendet und kämen den Flüchtlingen in Ozimek zugute. Er hoffe auf ein baldiges Ende des Krieges, schiebt der Ozimeker Bürgermeister noch nach. Das würde sicherlich die Jubiläumsfeierlichkeiten noch um einiges verschönern.