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Waldfeucht: Hallenbad: Schwimmen wird in Waldfeucht deutlich teurer

Waldfeucht : Hallenbad: Schwimmen wird in Waldfeucht deutlich teurer

Das Hallenbad in Haaren ist und bleibt ein Sorgenkind.

Der hohe Kostendruck und das den kommunalen Haushalt stark belastende Defizit — allein in diesem Jahr liegt der Fehlbetrag bei 415.000 Euro — zwingen die Gemeinde Waldfeucht zur unpopulären Maßnahme, nämlich zum deutlichen Dreh bei den Eintrittspreisen. Der Schul- und Kulturausschuss beschloss, die Gebühren ab 1. November wie folgt neu festzusetzen:

Die neuen Preise

Einzelkarte: Erwachsene, 4 Euro (bisher 3 Euro), Kinder/Jugendliche 2 Euro (1,50); Kleinkinder bis einschließlich drei Jahre freier Eintritt (wie bisher); DLRG-Ortsgruppe Waldfeucht Kinder/Jugendliche 1 Euro (50 Cent) je Übungseinheit, Erwachsene 2 Euro (1 Euro) je Übungseinheit.

10er-Karte: Erwachsene 35 Euro (25 Euro), Kinder/Jugendliche 17,50 Euro (12,50 Euro).

20er-Karte: Erwachsene 65 Euro (48 Euro); Kinder/Jugendliche 32,50 Euro (24 Euro).

Zudem wird es montags (bisher von 14 bis 17 Uhr Familienbad) keinen öffentlichen Badebetrieb mehr geben.

Die Verwaltung hatte auf die Notwendigkeit dieses Schrittes hingewiesen. In einem interfraktionellen Gespräch im Juni habe weitgehender Konsens darüber bestanden, dass Maßnahmen zur Attraktivitätssteigerung trotz eventueller Steigerung der Besucherzahlen zu weiteren Mehrkosten und nicht zu einer Verbesserung des Betriebsergebnisses führen würden.

Einsparpotenzial sehe man auch bei der Verringerung der Öffnungszeiten, bei den sogenannten „Schwachlastzeiten“. Der Bademontag — ohnehin nur mit einem kleinen Zeitfester von drei Stunden — biete sich hier mit durchschnittlich 50 Schwimmern an. Allein die Schließung am Montag für den öffentlichen Betrieb (DLRG wird wie bisher ab 17 Uhr das Bad nutzen) erbringt nach Berechnung der Verwaltung jährlich 10.400 Euro.

Mehreinnahmen 43.000 Euro

Das Bad wird im Jahr von etwa 70.000 Schwimmern frequentiert, das bedeutet nach Angaben der Verwaltung, dass die Gemeinde derzeit jeden einzelnen Besucher mit sechs Euro bezuschussen muss. „Natürlich können in der öffentlichen Einrichtung Hallenbad keine kostendeckenden Gebühren erhoben werden“, räumt Bürgermeister Heinz-Josef Schrammen ein. „Aber angesichts des hohen Anteils des Bades am gemeindlichen Haushaltsdefizit sollte eine wesentlich stärkere Heranziehung der Benutzer einer Finanzierung durch die Allgemeinheit, sprich durch höhere Steuerhebesätze, vorgezogen werden.“

Für das laufende Jahr kalkuliert die Verwaltung Eintrittsgelder in Höhe von 120.000 Euro. Die Gebührenerhöhung beträgt gemittelt rund 36 Prozent. Bei gleichbleibenden Besucherzahlen rechnet die Gemeinde mit Mehreinnahmen von 43.000 Euro. Das kräftige Plus beim Entrée könnte allerdings auch eine negative Seite haben, wie die Gemeinde selbst einräumt: Badegäste, die zu einem ganz großen Teil aus den benachbarten Niederlanden kommen, könnten künftig ausbleiben.

(dawin)