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Grußkartenaktion der katholischen Jugend

Karten-Aktion der katholischen Jugendarbeit : Ein lieber Weihnachtsgruß an einen Fremden

Die Jugendbeauftragten der katholischen Kirche starten eine besondere Grußkartenaktion. Vor allem älteren, alleinstehenden Menschen wollen sie in der Advents- und Weihnachtszeit eine Freude machen.

 „Schön!“, staunt Elena Böttcher und ist völlig überrascht, als ihr Florian Hilgers und Maik Vollberg an diesem Morgen vor dem Amos-Laden in Oberbruch eine liebevoll und individuell gestaltete Grußkarte überreichen. Eigentlich ist sie zusammen mit Tonja Schneider gekommen, um in der hiesigen Tafel Lebensmittel abzuholen und erhält dazu jetzt noch ein ganz besonderes, weil von einem ihr unbekannten Menschen für sie gebasteltes Geschenk.

Der Umschlag, in dem die Grußkarte steckt, enthält darüber hinaus noch eine weitere, gedruckte Karte mit einem Satz von Johann Wolfgang von Goethe und einen sogenannten Schmunzelstein, eine kleine Kugel aus getrocknetem Ton, in das ein noch kleineres Gesicht eingeritzt ist, das ihr entgegenlächelt.

Florian Hilgers ist seit Oktober Jugendbeauftragter der katholischen Kirche in der Region Mönchengladbach. Maik Vollberg hat das gleiche Amt seit fünf Jahren in der Region Heinsberg inne. Beide gemeinsam haben sich diese Grußkarten-Aktion ausgedacht und sie zusammen mit vielen Ehrenamtlern und noch mehr Jugendlichen realisiert. Vor allem älteren, alleinstehenden Menschen würden sie auf diese Weise gerne auch ganz unabhängig vor der bevorstehenden Advents- und Weihnachtszeit eine Freude machen, berichten sie.

20 Jugendliche engagieren sich

Bei den Jugendlichen, die sich an den Aktivtäten der katholischen Jugendarbeit beteiligen, sei ihr Vorhaben auf große Resonanz gestoßen. Nicht nur mehr als 20 Jugendliche, sondern auch weitere ihrer Familienmitglieder hätten sich spontan an der Aktion beteiligt, in der bisher rund 350 Karten entstanden sind. „Wir haben Blanko-Karten nur mit dem Logo unserer Jugendarbeit auf die Rückseite drucken lassen“, erzählt Florian Hilgers. Selbst von ihrer Aktion begeistert, holen sie dann einige Karten aus den Umschlägen, die jede anders, aber mit gespürt ganz viel Liebe gestaltet worden sind.

Die gebastelten Grußkarten enthalten liebe Wünsche.
Die gebastelten Grußkarten enthalten liebe Wünsche. Foto: Anna Petra Thomas

Natürlich habe die Jugendarbeit das Material bei Bedarf gestellt, aber die meisten hätten sich mit eigenen Stiften, Papier, Schere oder Bastelkleber zu helfen gewusst, sind die beiden Jugendbeauftragten begeistert. Und neben der Textkarte enthalten viele Karten auch noch andere kleine Zugaben, „eine Muschel zum Beispiel“, ergänzt Maik Vollberg.

Dass dem Kartenschreiber sein Adressat völlig unbekannt sei, habe keine Probleme gemacht, erklärt er weiter. „Die meisten Texte beginnen mit ‚lieber Mensch‘“, sagt er. „Auch wenn der eine den anderen nicht kennt, kann man so eine Brücke bauen“, ist auch Florian Hilgers sicher.

Johannes Eschweiler, Vorsitzender von Amos, ist ebenfalls ganz angetan von der Initiative der Jugendlichen, die an diesem Morgen vor dem Amos-Laden allen Beschenkten ein Lächeln ins Gesicht zaubert. 85 Karten hatte Amos bei den Jugendbeauftragten bestellt. Weitere 75 gehen in ein Alten- und Pflegeheim nach Hückelhoven. Und auch in der Region Mönchengladbach ist die Nachfrage groß und hat die Initiatoren überrascht. Daher haben sie beschlossen, für die Weihnachtszeit noch einmal 400 Karten mit ihren Jugendlichen zu bemalen oder mit Bastelarbeiten auszustatten.

Antworten ist erlaubt

„Wir verteilen die Karten natürlich nur im Namen der jungen Leute, die sie gestaltet haben“, betonen beide unisono. Und sollte jemand eine Karte zurückschreiben, was natürlich nicht erwartet werde, dann würde diese natürlich auch dem jungen Menschen überreicht, der zuerst geschrieben habe. Weitere Informationen zu der Aktion für die Region Heinsberg gibt´s bei Maik Vollberg unter 0172/4596552.