Forum für Jungunternehmer : Über die vielen Facetten des Gründens
Kreis Heinsberg Seit vielen Jahren findet einmal jährlich eine kostenlose Fachmesse rund um das Thema Existenzgründung statt, und zwar jedes Jahr an einem anderen Standort innerhalb des Gebietes der Gründerregion Aachen. Jetzt gastiert die Gründermesse in der Kreissparkasse Heinsberg und in der Werkbank.
„Bevor man auf die Leiter steigt, sollte man sich vergewissern, ob sie an der richtigen Wand steht.“ Dieses Sprichwort zitierte der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Heinsberg, Thomas Giessing, zur Eröffnung der Gründermesse Aufbruch 2019, dem Forum für junge Unternehmen.
Die Kreissparkasse Heinsberg stellte mit der Coworking-Space Werkbank und ihrem Veranstaltungsraum in der dritten Etage die Örtlichkeiten für die Gründermesse zur Verfügung. Sie war auch selbst mit einem Infostand Anlaufpunkt für junge Unternehmer, die hoffentlich ihre Leiter an die richtige Wand angelehnt haben und ein erfolgreiches Unternehmen auf die Beine stellen werden – mit ganz viel kostenloser Unterstützung, wenn sie diese in Anspruch nehmen wollen.
Der Zuspruch der Unternehmensgründer war in diesem Jahr nicht ganz so groß wie vor vier Jahren als die GründerRegion Aachen bei ihrer jährlichen Messetour durch die Region zuletzt im Kreis Heinsberg in der Festhalle Oberbruch zu Gast war. Thomas Giessing ging in seiner Eröffnungsrede auf den Wandel bei den Unternehmensgründungen ein. Er verwies auf den Gründungsmonitor 2019, den die Kreditanstalt für Wiederaufbau Ende Mai veröffentlicht hatte. Nach einem starken Rückgang der Gründungstätigkeit im Jahr 2017 habe sich die Zahl der Existenzgründungen in Deutschland im Jahr 2018 stabilisiert. Auch wenn mit eine Zahl von 547.000 ein neuer Tiefstand erreicht worden sei. Thomas Giessing: „Das heißt Deutschland braucht eine neue Gründerkultur, denn Existenzgründerinnen und -gründer haben für die Volkswirtschaft eine große Bedeutung. Sie schaffen neue Arbeitsplätze und fördern die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit mit ihren Ideen.“
Mit Impulsvorträgen und 44 Ausstellern zu gründungs- und unternehmensspezifischen Themen bot die Gründermesse eine gute Plattform zum Netzwerken und Sammeln vieler Informationen. 60 Anmeldungen hatte Peter Hütter, Projektmitarbeiter der GründerRegion Aachen, für die Messe erhalten. Wichtiger Messepartner vor Ort ist stets die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg, die durch ihren Projektleiter Arnd Thebrath vertreten war. Hütter betonte, die Messe biete allen Gründern und Jungunternehmern die Möglichkeit, kostenlos alle Facetten des Gründungsprozesses kennen zu lernen und gegebenenfalls in weiteren Gesprächen zu vertiefen. Vertreten waren auf der Messe unter anderem die Industrie- und Handelskammer sowie die Handwerkskammer Aachen, die Fachhochschule Aachen, die Aachener Gesellschaft für Innovation und Technologietransfer, Die Netzwerkagentur, Steuerberater, die NRW.Bank und die Agentur für Arbeit sowie die ansässigen Unternehmer, die sich in der Werkbank zusammen gefunden haben. Die Impulsvorträge behandelten Themenbereiche wie Recht, Patente, Steuern, Marketing und Finanzierung. Bei der momentan guten Konjunkturlage, so Peter Hütter, habe man es derzeit vor allem mit „echten“ Selbstständigen zu tun. Der Anteil der Notgründungen sei deutlich zurück gegangen. Mit 8500 neuen Unternehmen in der Wirtschaftsregion Aachen sieht Hütter das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. Er stimmt mit Thomas Giessing überein und sagt: „Die Gründungskultur in Deutschland ist nicht so ausgeprägt, wie wir uns das als Wirtschaftsförderer wünschen würden.“ Man müsse sich als GründerRegion, so Hütter, aber auch auf die Gründer einstellen, die sich in digitalen Geschäftsfeldern etablieren möchten und bei ihrer Informationsbeschaffung sicherlich andere Wege gehen. Diesbezüglich habe die GründerRegion eine Kooperation mit dem Aachener Verein digitalHUB geschlossen.